Lachen ist gesund! – 9 Tipps, mit denen Sie den Humor für Ihre Arbeit mit Kindern nutzen
Neulich passierte mir ein Missgeschick: In unserer Einrichtung besitzen wir Erzieherinnenstühle mit Rollen. Ich saß darauf und stand kurz auf. Als ich mich wieder hinsetzen wollte, rollte der Stuhl hinter mir weg und ich landete auf dem Boden. Erst war ich verdutzt, aber da ich mir nicht wehgetan hatte, musste ich schließlich laut lachen. Die Situation war einfach zu komisch.
Den Kindern ging es genauso: Erst schauten sie erschrocken, doch dann stimmten sie laut in das Lachen mit ein. Es war einfach herrlich! Wie kostbar und befreiend ist es doch, gemeinsam aus vollem Hals zu lachen. Ich sah Kinder lachen, die im Kita-Alltag sonst eher schüchtern sind, Kinder, die oft sehr ernst und traurig wirken. Das Lachen wirkte befreiend und verband die Kinder und mich in diesem Moment. Ich spürte: Mit einer großen Prise Humor lebt, arbeitet und erzieht es sich leichter.
Nutzen auch Sie den Humor für Ihre Arbeit mit den Kindern. Lesen Sie im Folgenden, welche kleinen Tipps Sie jeden Tag umsetzen können, damit Ihr Arbeitsalltag noch fröhlicher wird!
Erkenntnisse aus der Forschung nutzen
Ein Lächeln ist die kürzeste Verbindung zwischen 2 Menschen. Wenn Sie mit einer fröhlichen Einstellung durch den Arbeitsalltag in Ihrer Kita gehen, erleichtert das den Zugang zu den Kindern ungemein! Humor ist ein wichtiger Baustein für die gesunde kindliche Entwicklung. Je mehr das Kind damit in Kontakt kommt, desto leichter lernt es, die Welt mit freundlichen Augen zu sehen, schwierigen Situationen lockerer zu begegnen und Stress besser zu bewältigen. Dies alles sind Eigenschaften, die Kinder in der Welt benötigen. Die Wissenschaft hat es herausgefunden: Lachenist gesund, denn
- beim Lachen entspannt sich die gesamte Körpermuskulatur.
- es werden Glückshormone ausgeschüttet.
- die Hormonausschüttung wirkt auf den Körper schmerzlindernd.
- nach dem Lachen stellt sich ein allgemeines Wohlbefinden ein.
- Lachen fördert die Kommunikation untereinander.
- Lachen stärkt das Immunsystem.
- die Sauerstoffversorgung des Blutes wird verbessert und der Gasaustausch in der Lunge um das 4-Fache gesteigert.
Tipp 1: Erkennen Sie ungebändigte Lebenslust
Wenn Kinder um die Ecke flitzen und dabei etwas umstoßen, passiert das in der Regel im Übermut und ist Ausdruck der ungebändigten Lebenslust, die Kinder in sich tragen. Erkennen Sie diese als solche an. Lachen Sie gemeinsam über das Missgeschick. Anschließend kann das Kind gut gelaunt und in freundlicher Atmosphäre – sicherlich ohne weitere Einwände – den entstandenen „Schaden“ aufräumen.
Tipp 2: Angespannte Situationen entschärfen
Ein Kind in Ihrer Gruppe ist wütend. Begegnen Sie dieser Situation mit Verständnis, einem Augenzwinkern und einem Lächeln. Damit ist selbstverständlich nicht gemeint, dass wir die Gefühle der Kinder nicht ernst nehmen. In 1. Linie ist es wichtig zu schauen, was hinter dem Gefühl des Kindes steckt, und zu versuchen, mit ihm darüber zu reden.
Erst wenn die Situation geklärt oder schon länger vorbei ist, können Sie folgende Strategie anwenden: Sprechen Sie mit dem Kind: „Mensch, bist du wütend. Wie ein Stier. Der Stier hat ja 2 Hörner. Hilfst du mir dabei, deinem Stier die Wut auszutreiben?“ Und damit fassen Sie pantomimisch über den Kopf des Kindes und rütteln an den „Hörnern“ des Stiers. „Die sind aber fest! Das ist ja ein wirklich wütender Stier.“ Spätestens jetzt wird jedes Kind mitlachen. Oder zaubern Sie die Wut eines Kindes weg oder „jagen Sie sie fort“.
Tipp 3: Lachen bewegt Kinderherzen
Begegnen Sie den Kindern immer wieder mit einem Lächeln. Dies kann als Aufmunterung bei einer schwierigen Aufgabe sein oder z. B. als Lob für etwas Geleistetes. Für Kinder ist es wichtig, dass sie erfahren: „Ich darf fröhlich sein und auch mal Quatsch machen.“ Auch wenn Sie nicht immer unbedingt Verständnis für den Unsinn des Kindes haben, so signalisieren Sie doch: „Es ist okay, dass du ausgelassen bist. Du darfst auch mal über die Stränge schlagen.“
Solange Sie dabei nicht die gesetzten Regeln und Grenzen vergessen, ist diese „Quatsch-Erlaubnis“ kein Problem.
Tipp 4: Sich lustig machen mit Maß und Ziel
Oben wurde es schon angedeutet: Bei aller Freude und Lust am Quatschmachen sollten einige Regeln gelten:
- Ist eine Situation komisch, lachen wir gemeinsam darüber! Aber es wird nicht über die Person gelacht.
- Wenn im Übermut etwas kaputtgeht, muten Sie dem Kind ruhig zu, es nach dem Lachen wieder zu reparieren.
- Eine Situation ist nur so lange lustig, wie sie nicht gefährlich ist. Wenn Kinder z. B. vor lauter Übermut an einem Geländer herumturnen, hört der Spaß auf.
- Wenn jemand mit einem Schmunzeln auf einen Fehler aufmerksam gemacht wird, nur ohne Überheblichkeit oder Bloßstellung.
Indem Sie untereinander, im Team und mit den Kindern immer wieder diese Regeln praktizieren, einhalten und kommunizieren, lernen die Kinder sehr schnell, welcher Spaß allen Freude macht und wann es nicht mehr lustig ist.
Tipp 5: Lachen Sie über eigene Fehler
Wir sind Vorbilder für unsere Kinder. Wenn wir selbst über unsere eigenen Missgeschicke und Fehler lachen können, vermitteln wir den Kindern, dass auch Erwachsenen Fehler unterlaufen oder dass sie in komische Situationen geraten. Das wirkt sympathisch und verbindet Erwachsene und Kinder miteinander.
Tipp 6: Komische Situationen ausdenken
Im Alltag mit den Kindern gibt es viele komische Situationen. Machen Sie beispielsweise mit, wenn sich die Kinder in einer Fantasiesprache unterhalten. Oder Sie möchten den Kindern am Maltisch etwas sagen und haben gerade einen Stift in der Hand. Warum also nicht den Stift als Telefon ans Ohr halten und die Kinder am Maltisch anrufen? Kinder lieben solche Spielchen! Und je mehr Sie diese spielen, desto mehr werden Sie sie auch lieben!
Tipp 7: Nutzen Sie Körperkontakte
Die meisten Kinder lieben es, geneckt und gekitzelt zu werden. Sie können das Necken und Kitzeln immer wieder als kleine Auflockerung im Alltag einbauen. Wichtig ist, dass hier die persönliche Grenze jedes Kindes geachtet wird: Wenn ein Kind nicht (mehr) möchte, hören alle auf, es zu necken. Und auch für Sie sollte es kein Problem sein, von den Kindern geneckt und gekitzelt zu werden.
Tipp 8: Albern und blödeln – herrlich komisch
Wenn Kinder ins Spiel vertieft sind, geschieht es oft ganz automatisch: Aus einer komischen Situation heraus beginnen sie herumzualbern. Davon lassen sich andere Kinder anstecken und lachen bzw. blödeln begeistert mit. Und das gehört ab und an zum Leben dazu – auch bei Erwachsenen! Immer wieder einmal braucht es Situationen, die einfach nur komisch sind, ohne Grund. Lassen Sie sich anstecken und albern Sie mit. Das tut auch Ihnen und Ihrer Seele gut! In der unten aufgeführten Übersicht sehen Sie, wie sich der Humor im Laufe der Kindheit entwickelt.
Tipp 9: Erzählen Sie Witze
Witze für Kinder gibt es unzählige. Sie bieten nicht nur den kleinen Witzefans Spaß und Vergnügen, sondern entlocken sicherlich auch Ihnen so ein herzhaftes Lachen. Im Internet finden Sie unzählige lustige Kinderwitze. Erzählen Sie den Kindern jeden Tag im Morgenkreis einen neuen Witz. Oder lassen Sie die Kinder einen Witz erzählen.
Sie werden gemeinsam herzlich lachen. Sprechen Sie auch mit den Kindern über den Witz. Sicherlich werden die Kinder die lustigen Texte behalten und weiter erzählen. So fördern Sie mit viel Humor auch noch die Sprache der Kinder.
Mit diesen Witzen können Sie gleich loslegen
„Ich glaube meine Mutter versteht nichts von Kindern“, sagt Marie. „Wie kommst du denn darauf?“, fragt Tante Emma. „Wenn ich wach bin, schickt sie mich ins Bett, und wenn ich müde bin, weckt sie mich auf.“
Ein Melonenzüchter ärgert sich darüber, dass die Kinder aus der Nachbarschaft immer seine Melonen klauen. Eines Tages wird es ihm zu bunt und er stellt ein Schild mit der Aufschrift: ‚Vorsicht! Eine der Melonen ist vergiftet‘ auf. Am Abend sieht er, wie die Kinder das Schild lesen und sofort wegrennen. Beruhigt geht er zu Bett. Als er am nächsten Morgen nachsehen will, ob wirklich nochalle Melonen da sind, entdeckt er einen Zettel mit der Aufschrift: „Jetzt sind es zwei …“
Lustige Bastelideen
Diese lustigen Monsterfiguren begeistern Ihrer Kita-Kinder bestimmt! Um die tollen Figuren in Ihrem Kindergarten nachbasteln zu können werden unterschiedlich große Kugeln von den Kindern bemalt und im Anschluss zusammengesteckt und mit ein bisschen Bastelkleber fixiert. Und das Beste daran: Den eigenen Ideen der Kinder sind dabei keine Grenzen gesetzt!