Kleinstkinder richtig füttern: Achten Sie auf diese 4 Schritte
3 min | Zuletzt aktualisiert am 08.08.2024
„Essen ist etwas Schönes und Lustvolles. Ich stille meinen Hunger und freue mich, wenn ich satt bin.“ – So sollte sich Essen für ein Kleinstkind idealerweise anfühlen. Und zwar auch dann, wenn es noch nicht allein isst, sondern auf Ihre Unterstützung angewiesen ist.
Achtsames Füttern der Kleinstkinder in der Kita unterstützt Selbstbewusstsein
Ein Kleinstkind zu füttern bedeutet intensiven Kontakt zwischen Ihnen und dem Kind. Und der entscheidet nicht selten darüber, ob Kleinstkinder
- das Essen als angenehm empfinden.
- nach und nach erkennen, wie sich „hungrig“ und „satt“ anfühlt.
- sich für die für sie angemessene Essensmenge entscheiden.
- neugierig auf verschiedene Lebensmittel sind.
- instinktiv durch das Essen die Nährstoffe zu sich nehmen, die ihr Körper braucht.
Brei, Gemüsepüree und Co. für Kleinstkinder sollten ausgewogen, schmackhaft, mild gewürzt, fett- und zuckerarm sein. Zudem sollten die Speisen eine Verzehrtemperatur von ca. 38 °C haben. Darauf achten Sie sicherlich gewohnheitsmäßig. Nun ist es wichtig, dass das Kind sich von Ihnen gerne füttern lässt.
Diese 4 Schritte helfen dabei die Kleinstkinder in der Kita richtig zu füttern:
1. Schritt: Erkennen und kommentieren Sie Vorlieben
Bieten Sie die Speisen in der Kita deutlich sichtbar an. Dann kann das Kind Ihnen zeigen, was es möchte. Achten Sie vor dem Füttern z. B. darauf, worauf das Kind zeigt. Lächelt ein Kind bei einer Speise, oder zieht es selbst eine Schale heran, dann ist das als Zustimmung zu deuten. Sie können das verbalisieren, indem Sie z.B. sagen: „Du hast deinen Obstbrei entdeckt. Der schmeckt sicher ganz lecker.“
2. Schritt: Nehmen Sie eine zugewandte Fütterposition ein
Achten Sie während des Fütterns darauf, dass sowohl Sie dem Kind volle Aufmerksamkeit schenken können als auch das Kind Ihnen. Das bedeutet, dass auf dem Tisch z. B. kein ablenkendes Spielmaterial steht. Setzen Sie sich dem Kind gegenüber, damit Sie Blickkontakt aufnehmen können. Vermeiden Sie „Füttern nebenher“, indem Sie z. B. hinter dem Kind Platz nehmen oder mit anderen ein Gespräch während des Fütterns führen.
Müssen Sie mehrere Kita-Kinder gleichzeitig füttern, achten Sie darauf, dass Sie sich beim Anbieten des Essens immer dem jeweiligen Kind zuwenden.
3. Schritt: Kommunizieren Sie beim Füttern mit und ohne Worte
Füttern ist Interaktion. Sprechen Sie darum mit dem Kind – mit und ohne Worte. Zeigen Sie dem Kind, dass es für den nächsten Löffel den Mund öffnen soll. Dazu öffnen auch Sie den Mund, während Sie dem Kind den gefüllten Löffel hinhalten. Kommentieren Sie Schmatzen oder Lächeln, indem Sie z. B. sagen: „Das schmeckt dir aber gut!“ Interessiert sich ein Kind dafür, was ein anderes Kind isst, können Sie z. B. sagen: „Hanna isst Spinat. Schau, sie lächelt. Es scheint ihr zu schmecken.“
4. Schritt: Erkennen und deuten Sie die Signale des Kindes
Das Kind zeigt Ihnen deutlich, was es will – auch wenn es das noch nicht in Worte fassen kann. Seien Sie darum feinfühlig für Signale des Kindes. Respektieren Sie die Bedürfnisse des Kindes, die es Ihnen damit zeigt. Dreht ein Kind den Kopf weg, während Sie ihm das Essen hinhalten, bedeutet das: „Ich bin satt. Ich mag nicht weiteressen.“ Ist das Kind unruhig und deutet auf das Besteck auf dem Tisch, meint es damit: „Ich möchte gerne einen eigenen Löffel. Dann will ich versuchen, selbst zu essen.“