Kita-Kinder beim „Lernen lernen“ unterstützen

Ein zentrales Ziel Ihrer Bildungsarbeit in der Kita sollte es sein, Kita-Kinder beim „Lernen lernen“ zu unterstützen. Dabei geht es darum, dass Kinder ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie sie lernen, was ihnen beim Lernen hilft und was es erschwert. Dies wird in den länderspezifischen Bildungsvorgaben als „Lernen lernen“ bezeichnet. Sie können diesen Prozess fördern, indem Sie die Kinder dazu anregen, über ihr eigenes Lernen nachzudenken und ihre Erkenntnisse verbal auszudrücken.
Inhaltsverzeichnis

Schritt 1: Projekte gemeinsam mit den Kita-Kindern auswerten

Ein wichtiger Schritt, um Kita-Kinder beim „Lernen lernen“ zu unterstützen, ist die Auswertung von Projekten gemeinsam mit den Kindern. In pädagogischen Projekten bearbeiten Sie gemeinsam Themen wie „Welche Tiere leben im Teich hinter unserer Kita?“ oder „Was schwimmt und was geht unter?“. Dabei nutzen Sie vielfältige Methoden, wie das Nachlesen in Büchern, Recherchen im Internet, Exkursionen oder Experimente. Diese Projekte dauern meist länger und bieten den Kindern verschiedene Zugangswege zum Thema, wodurch vielfältige Lernerfahrungen ermöglicht werden.

Am Ende eines Projekts sollten Sie diese Erfahrungen gemeinsam mit den Kita-Kindern zusammenfassen. Indem die Kinder ihre Erkenntnisse und Erlebnisse verbalisieren, vertiefen sie ihr Wissen und entwickeln eine eigene Lernstrategie. Besprechen Sie auch, was Ihnen selbst beim Lernen geholfen hat, um den Kindern ein Beispiel zu geben.

Schritt 2: Auf nonverbale Kommunikation achten

Kita-Kinder nehmen nonverbale Kommunikation intensiver wahr als Erwachsene, da sie diese oft vor dem Erwerb der Sprache als primäre Kommunikationsform nutzen. Achten Sie daher darauf, dass Ihre verbale und nonverbale Kommunikation übereinstimmen. Wenn Sie nicht die Ruhe und Zeit für ein Gespräch mit einem Kind haben, teilen Sie dies ehrlich mit, statt vorzutäuschen, aufmerksam zu sein. Diese Ehrlichkeit unterstützt das Vertrauen und die Authentizität in der Beziehung zu den Kindern.

Schritt 3: Selbstwirksamkeit und Partizipation fördern

Die Förderung der Selbstwirksamkeit ist ein wesentlicher Bestandteil der Identitätsentwicklung bei Kita-Kindern. Um Kita-Kinder beim „Lernen lernen“ zu unterstützen, sollten sie regelmäßig die Erfahrung machen, dass sie ihre Umwelt aktiv gestalten können. Dies stärkt das Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, selbstständig zu lernen.

Kinder an Entscheidungen in der Kita beteiligen

Ermöglichen Sie den Kindern, sich an Entscheidungen in der Kita zu beteiligen. Dies kann in Form von Kinderkonferenzen oder im Morgenkreis geschehen, wo die Kinder ihre Meinungen und Wünsche äußern können. Bei Entscheidungen wie der Umgestaltung von Räumen sollten die Kinder ihre Vorstellungen einbringen dürfen. So erleben sie, dass sie Einfluss auf ihre Umgebung haben und lernen gleichzeitig die Grundlagen eines demokratischen Miteinanders.

Gemeinsame Regeln aufstellen und visualisieren

Für ein demokratisches Miteinander ist es wichtig, dass Regeln in der Kita nicht einfach vorgegeben werden, sondern gemeinsam mit den Kindern entwickelt werden. Besprechen Sie mit den Kindern, welche Regeln wichtig sind und warum, und lassen Sie sie darüber abstimmen. Visualisieren Sie die Regeln gemeinsam, sodass sie für alle Kinder verständlich sind, und hängen Sie sie sichtbar in der Kita auf.

Sanktionen gemeinsam festlegen

Wenn gegen Regeln verstoßen wird, sollten auch die Konsequenzen gemeinsam mit den Kindern festgelegt werden. Fragen Sie die Kinder, was passieren soll, wenn jemand die Regeln bricht, und erarbeiten Sie gemeinsam sinnvolle Maßnahmen. Dies stärkt das Verständnis der Kinder für die Bedeutung von Regeln und fördert ihre Selbstwirksamkeit.