Inklusion im Kindergarten
Definition und Bedeutung von inklusiver PĂ€dagogik
Inklusion im Kindergarten stellt ErzieherInnen und Eltern vor viele Fragen. Was genau bedeutet âInklusionâ ĂŒberhaupt und was hat es mit inklusiven KindergĂ€rten auf sich? Welche Vorteile bietet es Kindern, wenn sie integrative KindergĂ€rten und Schulen besuchen? Diese und weitere Fragen klĂ€ren wir im Folgenden.
Definition und Begriffsabgrenzung: Was ist Inklusion?
Unter dem Begriff âInklusionâ versteht man die Akzeptanz und WertschĂ€tzung von IndividualitĂ€t. Der Inklusionsbegriff manifestiert eine wertschĂ€tzende Grundhaltung und ein besonderes Menschenbild. Dieses ist geprĂ€gt von Akzeptanz, Interesse, Toleranz, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung.
WĂ€hrend sich der Begriff âInklusionâ schon in den 1960er etablierte, folgte Anfang 1990 der Begriff der inklusiven PĂ€dagogik. Ein pĂ€dagogischer Ansatz, dessen Grundpfeiler die WertschĂ€tzung von DiversitĂ€t bildet.
Inklusive PĂ€dagogik im Kindergarten
Inklusive PÀdagogik ermöglicht allen Kindern von Anfang an gleiche Chancen auf Bildung und Teilhabe. Alle Kinder lernen und spielen zusammen; und jedes bringt seine StÀrken, SchwÀchen und Eigenheiten mit ein. Dadurch entwickeln sich soziale Lern- und Entwicklungsprozesse.
Kinder mit oder ohne Migrationshintergrund, mit oder ohne Sprachschwierigkeiten, mit oder ohne EntwicklungsauffĂ€lligkeiten, und auch MĂ€dchen und Jungen gleichermaĂen werden entsprechend ihrer FĂ€higkeiten und BedĂŒrfnisse gefördert. Das ist ein hoher Anspruch an Sie und Ihr Team.
Alle Kinder haben ein Recht auf eine Förderung ihrer Entwicklung. In einer inklusiven Kita wird diesem Umstand Rechnung getragen, indem Sie und Ihr Team diesen unterschiedlichen BedĂŒrfnissen gerecht werden und verschiedene Angebote anbieten.
Was lernen Kinder durch Inklusion?
Positive pĂ€dagogische Effekte betreffen jedes Kind, unabhĂ€ngig davon, ob es eine EinschrĂ€nkung hat oder nicht. Kinder, die eine inklusive Kindertageseinrichtung besuchen lernen, dass âanders seinâ keineswegs negativ ist. So lernen Kinder schon in jungen Jahren, dass Menschen mit individuellen, persönlichen BedĂŒrfnissen anerkannt und geschĂ€tzt werden. Inklusion im Kindergarten fördert soziale Kompetenzen von Kindern und somit auch spĂ€terer Generationen.
Kinder mit BeeintrĂ€chtigung bzw. individuellen BedĂŒrfnissen erleben zudem, dass sie ein wichtiger Teil einer Gemeinschaft sind, was ihr Selbstbewusstsein fördert. Es entstehen keine BerĂŒhrungsĂ€ngste und alle Kinder werden zu Toleranz und Offenheit erzogen.
Welche Kinder sind Inklusionskinder?
Als Inklusionskinder werden Kinder mit Behinderung genannt, die gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung in den Kindergarten oder in die Schule gehen. Kinder mit besonderem Förderungsbedarf untersucht und der individuelle Förderungsbedarf definiert. Hier spricht man von einem Integrationsstatus, der einem Förderplan und einem regelmĂ€Ăigen Austausch in der KiTa und Schule bedarf.
Es gibt keine generelle EinschrĂ€nkung in Bezug auf die Art der Behinderung eines Kindes. In integrativen Einrichtungen finden sich daher Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen und Behinderungsgraden, darunter âŠKinder mit Autismus, mit AD(H)S und Kinder mit körperlichen BeeintrĂ€chtigungen.
Die Aufgabe eines Integrationshelfers im Kindergarten
Im Gegensatz zu Erziehern, die sich mit allen Kindern der gruppe beschĂ€ftigen, kĂŒmmert sich ein Integrationshelfer nur mit einem Kind der Gruppe. Integrationshelfer helfen Kindern mit EinschrĂ€nkungen sich aktiv in den KiTa-Alltag einzubringen.
Ziel ist es, trotz einer körperlichen oder geistigen Behinderung normal am Geschehen teilzunehmen. Je nach EinschrĂ€nkung des Kindes, mĂŒssen sich Integrationshelfer auf unterschiedlichste Situationen einstellen. Manche Kinder benötigen bei einer Teilhabe am Gruppengeschehen mal mehr mal weniger UnterstĂŒtzung.
Neben der BeschĂ€ftigung mit dem Kind, steht bei der Arbeit eines Integrationshelfers auch die Zusammenarbeit mit den Eltern sowie Erziehern im Vordergrund. RegelmĂ€Ăige GesprĂ€che mit den Eltern, Teamsitzungen mit den Erziehern und die Erstellung eines Entwicklungsberichts gehören auch zu den Aufgaben eines Integrationshelfers.
Elternarbeit: So gelingt Inklusion mit UnterstĂŒtzung der Eltern
Eltern sind fĂŒr Sie wichtige Ansprechpartner und Entwicklungsbegleiter des Kindes. Deshalb ist eine ineinandergreifende Elternarbeit zusammen mit den FachkrĂ€ften eine Grundvoraussetzung fĂŒr die gute und unterstĂŒtzende Entwicklung des Kindes.
Beachten Sie bei der Zusammenarbeit mit Eltern beim Thema Inklusion folgendes:
- Organisieren Sie thematische Elternabende, bei denen Sie Eltern ĂŒber das Thema Inklusion informieren und sie bei der Gestaltung einbinden.
- Kommunizieren transparent und stellen Sie Integrationshelfer vor.
- Agieren Sie kulturell und sozial sensibel.
Binden Sie auĂerdem Integrationshelfer in Elternabende und ElterngesprĂ€che ein.