So helfen Sie den Schulkindern, Stress zu reduzieren
Stress kann motivieren und anspornen. Er kann aber auch belasten und krank machen. Der „gute“ Stress – Eustress genannt – stellt sich ein, wenn Sie Freude an einer Sache haben und sie als Herausforderung betrachten können. Der schädliche Disstress entsteht, wenn Sie sich unter Druck und überfordert fühlen. Bei Kindern ist das genauso.
Gerade Schulkinder empfinden Stress, weil sie einen Großteil ihres Tagesablaufs durch Schule und Hausaufgaben nicht mehr frei wählen und gestalten können. Dieses betrifft besonders die Erstklässler, die sich auf eine neue Situation einstellen müssen. Oder auch die Kinder, denen für das nächste Schuljahr ein Wechsel auf die weiterführende Schule bevorsteht. Wenn dann auch in der Freizeit noch Anforderungen an das Kind gestellt werden, kann dies das Kind belasten und zu Stress führen, der auf Dauer krank macht.
Das können Sie tun, um den Kindern etwas Stress zu nehmen
Sicher besteht auch in Ihrem Hort durch die Schul- und Hausaufgabenzeit ein eng geplanter Tagesablauf. Manchmal können hierdurch Kinder ihre ganz eigenen Bedürfnisse nicht ausleben. Die Checkliste unten hilft, bei den Kindern unnötigen Stress zu vermeiden.
Schauen Sie sich die Punkte an, die Sie nicht mit „o. k.“ beantworten konnten. Haben Sie hierzu Ideen, wie Sie den Tagesablauf und die Regeln im Hort für die Kinder angenehmer gestalten können? Oftmals geht das bereits durch ein paar wenige organisatorische Umstrukturierungen.
Überprüfen Sie, ob Sie in Ihrer Arbeit Stress effektiv vermeiden
- Gibt es Möglichkeiten, den Tagesablauf flexibler zu gestalten?
- Finden Freizeitangebote auf der Basis der Freiwilligkeit statt?
- Entscheiden die Kinder selbst, wie sie ihre Freizeit gestalten wollen?
- Überfrachten Sie die vorhandene Freizeit in Ihrer Einrichtung nicht mit geplanten Angeboten, Aktionen oder Projekten?
- Handeln Sie bei Ihrer Planung nach dem Motto „Weniger ist mehr“?
- Akzeptieren Sie es, wenn Kinder nichts spielen wollen oder ihr Spiel einen Sinn hat, den Sie nicht verstehen?
- Machen Sie sich nicht zum „Animateur“, wenn Kinder über Langeweile klagen?
- Geben Sie den Kindern die Möglichkeit, selbstständig aktiv zu werden?
- Haben Sie Ruherituale in der Einrichtung?
- Gibt es ausreichend Möglichkeiten (zeitlich und räumlich) zum Entspannen, z. B. durch Bücher, Massagen, Reden oder Malen von Mandalas?
- Haben die Kinder genügend Zeit zum Bewegen?
- Haben die Kinder bei der Essensgestaltung ein Freiraum zur Mitbestimmung?
Beziehen Sie die Kinder in die Überlegungen mit ein
Wichtig ist, dass Sie die Kinder in Ihre Überlegungen mit einbeziehen. Denn nur so stellen Sie sicher, dass Sie den Bedürfnissen und Wünschen der Kinder auch wirklich gerecht werden. Fragen Sie die Kinder im Rahmen der Partizipation, was ihnen wichtig ist, was sie in ihrer Freizeit machen wollen und was für sie im Hort anstrengend ist. Fragen Sie die Kinder auch nach ihren Ideen, wie man die Situation verändern könnte.
So lernen Kinder, Stress zu bewältigen
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Stress ein Kind belastet, sprechen Sie in Ruhe mit ihm. Hierbei hilft Ihnen das Schaubild unten. Kopieren Sie dieses auf DIN-A4-Größe. Besprechen Sie mit dem
Kind gemeinsam die einzelnen Schritte, die das Schaubild zeigt. Reden Sie anschließend miteinander darüber, was genau dem Kind Stress bereitet.
Welche Möglichkeiten hat es, mit dem Stress umzugehen? Planen Sie mit den Kindern konkret einzelne Ziele wie z. B. die bessere Strukturierung der Hausaufgaben. Besprechen Sie, was Sie in Ihrer Einrichtung tun können und was das Kind selbst verändern kann.
Der Umgang mit einem ADS-Kind
ADS-Kinder empfinden häufig viel mehr Stress als andere Kinder. Der richtige Umgang mit ihnen ist nicht unkompliziert und oft auch sehr individuell. An bestimmten Eckpunkten kann man sich dennoch orientieren. Hier haben wir einige für Sie zusammengestellt.