Kinder auf die Schule vorbereiten – Tipps für eine gelungene Vorschularbeit
Nach der Zeit in der Kita beginnt für die Kinder mit dem Eintritt in die Schule ein neuer Lebensabschnitt. Dabei kommen viele Veränderungen auf die Kids zu, die womöglich hier und da eine Herausforderung darstellen können. Dementsprechend sollten Sie in den Monaten vor dem Schulbeginn versuchen, die Kinder bestmöglich auf diesen Schritt vorzubereiten. Wir geben Ihnen einige Tipps, wie sich das umsetzen lässt.
Veränderungen erklären
Zunächst einmal ist es wichtig, dass den Kindern überhaupt bewusst ist, dass eine Veränderung auf sie zukommt. Gerade in den jungen Jahren des Lebens machen neue Umstände immer eine besonders umfangreiche Umstellung erforderlich.
Das liegt ganz einfach daran, dass die Kids mit Veränderungen in ihrem Alltag bis dato nicht viele Erfahrungen sammeln konnten. Dementsprechend können Sie den Kindern im Zusammenhang mit dem nahenden Schuleinstieg zunächst einmal die Basics erklären. Dazu gehören Antworten auf Fragen wie:
- Warum gibt es die Veränderungen?
- Was ist die Schule?
- Welchen Zweck erfüllt die Schule?
In diesem Rahmen können Sie unter anderem vermitteln, dass Veränderungen wie der Schulbeginn noch öfter im Leben auftreten werden und dass sie grundsätzlich oftmals etwas Positives bedeuten können.
Schließlich lernen die Kleinen in der Schule viel von der Welt und werden auf ihr zukünftiges Leben vorbereitet. Dabei können Sie, sofern passend, außerdem darauf eingehen, dass die Schule die Vorbereitung für den Wunschberuf darstellt.
Dementsprechend müssen die Kinder keine Angst davor haben, die Aufregung wiederum ist völlig normal. Gerade Ersteres ist wichtig, um den Kids einen entspannten Start in die Schule zu ermöglichen.
Dabei sollten Sie außerdem einfühlsam und mit einem Blick auf Details auf die Fragen eingehen, die die Kinder sicherlich stellen werden. Gemeinsam mit Ihren Kolleginnen und Kollegen können Sie überlegen, ob Sie dieses Wissen im Alltag aus der Situation heraus vermitteln oder eine Zusammenkunft der Gruppe planen, die hierfür einen Rahmen bietet.
Inhaltlich auf die Schule vorbereiten
Ein weiterer Aspekt ist die inhaltliche Vorbereitung auf die Schule. So besteht die Möglichkeit, den Kids in einem gewissen Rahmen bereits ein wenig Grundwissen zu vermitteln.
Abseits der Lernvorteile, die sie dadurch beim Start in die Schule haben, fördern Sie auf diesem Weg das Selbstbewusstsein und helfen dabei, mögliche Ängste und Sorgen vor der kommenden Herausforderung zu reduzieren.
Dabei ist es vor allem sinnvoll, den Kindern Basics wie zum Beispiel Zahlen und Buchstaben beizubringen. Das ist durch einfache Erklärungen oder durch spielerische Varianten wie Lieder möglich. Zusätzlich können Sie den Kindern ein Grundwissen im Bereich Erdkunde vermitteln und zum Beispiel Deutschland oder andere Länder betrachten.
Wichtig ist in jedem Fall, ganz unabhängig von der Methode, dass Sie das Vermitteln dieser Basisinhalte mit Spaß verbinden. So bekommen die Kinder früh mit, dass das Lernen von neuem Wissen etwas Positives ist.
Auf das neue soziale Umfeld vorbereiten
Soziale Kontakte, vor allem mit Gleichaltrigen, sind für Kinder bereits in einem Alter zwischen 3 und 6 Jahren äußerst wichtig. Im Rahmen des Kita-Besuchs knüpfen viele Kids zum ersten Mal solche Verbindungen. Oftmals entwickeln sich in diesem Rahmen Bekanntschaften oder sogar Freundschaften.
Herausforderung neues soziales Umfeld
Mit dem Eintritt in die Schule verändert sich in einigen Fällen das soziale Umfeld. So kommen die Freunde aus der Kita möglicherweise in andere Klassen oder in eine andere Schule.
Dementsprechend müssen die Kids für ihren Alltag neue Kontakte knüpfen und sich in einem neuen Umfeld zurechtfinden. Gleichzeitig kann es ihnen helfen, die bereits bestehenden Freundschaften in der Freizeit weiter zu pflegen.
Möglichkeiten zur Unterstützung
Im Rahmen der Vorbereitung auf die Schulzeit haben Sie eine ganze Reihe von Wegen, den Kindern das Knüpfen von sozialen Kontakten sowie das Eingewöhnen in das neue Umfeld zu erleichtern.
Dafür kann es unter anderem sinnvoll sein, die Schule bereits vor der Einschulung einmal für einen Tag zu besuchen. Hier können die Kinder sich ein wenig orientieren. Im besten Fall wird dieser Besuchstag mit anderen Kitas in der Region abgestimmt, um die Möglichkeit zu eröffnen, die neuen Klassenkameraden bereits vorab kennenzulernen.
Darüber hinaus kann mit anderen Kitas in der Umgebung eine Zusammenkunft außerhalb der Schule abgestimmt werden. So haben die Kinder eine weitere Möglichkeit, ihre neuen Klassenkameraden treffen und womöglich bereits erste Kontakte zu knüpfen.
Details rund um den Schulalltag vermitteln
Nicht nur bezüglich des Umfeldes, auch bezüglich des Alltags verändert sich einiges für die Kinder. So müssen sie sich zum Beispiel an deutlich klarere Strukturen gewöhnen – sei es im Unterricht oder mit einem Blick auf die Pausen. Daher kann es sinnvoll sein, dass Sie den zukünftigen Erstklässlern diesbezüglich einige hilfreiche Regeln vermitteln.
Schulweg und Pausen
Das beginnt bereits beim Schulweg. Ab einem gewissen Alter werden die Kids morgens selbst zur Schule gehen und mittags ebenfalls selbstständig nach Hause kommen. Als Erzieher oder Erziehern können Sie den Kindern diesbezüglich einige zentrale Aspekte vermitteln, die dabei helfen, einen sicheren Schulweg zu ermöglichen.
Dazu kann es unter anderem gehören, dass Sie den Schulweg mit den Kindern üben – oder Ihnen zumindest erklären, wo sie die Schule finden. Zusätzlich können Sie verschiedene Aspekte der Sicherheit vermitteln. Dazu gehören unter anderem ein umsichtiges Verhalten im Straßenverkehr sowie das richtige Vorgehen, wenn sie von einem Fremden angesprochen werden.
Ebenfalls neu sind die Pausen, in denen die Kinder mit Gleichaltrigen auf dem Schulhof zusammenkommen. Nach Rücksprache mit der Schule können Sie den Kids zunächst die Zeiten mitteilen.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das richtige Verhalten auf dem Schulhof zu erklären und gleichzeitig Ideen für Beschäftigungen zu vermitteln, die in den Pausenzeiten großen Spaß bereiten können.
Verhalten im Unterricht
Des Weiteren ist es sinnvoll, den Kindern bereits frühzeitig zu vermitteln, wie sie sich im Unterricht verhalten sollten. Dazu gehört unter anderem, nicht dazwischenzureden und konzentriert zuzuhören.
Das Aufzeigen für eine Wortmeldung ist ebenfalls eine Verhaltensweise, die Sie erklären und üben können. Womöglich ist es sogar sinnvoll, mit den Kids einmal für einen kurzen Zeitraum eine Schulstunde zu simulieren. So bekommen sie ein gutes Gefühl dafür, was sie in den nächsten Jahren erwartet und können sich entsprechend darauf einstellen.
Die Eltern in die Vorbereitungen integrieren
Zusätzlich kann es sinnvoll sein, die Eltern in diese Vorbereitungen mit einzubeziehen. So haben sie die Möglichkeit, das tagsüber Gelernte noch einmal transparent mit ihrem Nachwuchs zu besprechen und eventuell bestehende weitere Fragen dazu zu beantworten.
Kommunikation mit den Eltern
Dabei spielt vor allem die Kommunikation eine Rolle. Teilen Sie den Eltern mit, wie Sie die Kids auf die Schule vorbereiten und welche Unternehmungen und Aktivitäten Sie dafür planen.
So können die Väter und Mütter dem Nachwuchs bereits vorab erklären, was in den nächsten Tagen oder Wochen in der Kita ansteht. Zusätzlich können Sie mit den Eltern besprechen, wie die Kinder das Gelernte aufnehmen.
Wichtig ist dabei natürlich, die positiven Seiten zu betonen. Negatives und Kritik sollten, wenn überhaupt, nur sehr vorsichtig geäußert werden. Hier sollten Sie sich zuvor informieren, was juristisch und nach den allgemeinen Konventionen zulässig ist sowie im Zweifelsfall Rücksprache mit der Kitaleitung halten. Was grundsätzlich wichtig ist, um zielführend mit Eltern zu kommunizieren, haben wir Ihnen an anderer Stelle zusammengefasst.
Allerdings kann ein Blick auf gewisse Problemstellungen dabei helfen, ein Kind zu unterstützen, wenn es Hilfe und Förderung benötigt. Das gilt zum Beispiel dann, wenn Verhaltensauffälligkeiten erkennbar sind, die dazu führen könnten, dass das Kind in der Schule vor besonderen Herausforderungen steht oder den Unterricht stört.
Gemeinsame Treffen und Nachmittage
Zusätzlich können Sie gemeinsame Aktivitäten mit den Eltern und Kindern planen. Dazu kann es zum Beispiel gehören, dass ein Nachmittag dafür bestimmt wird, dass die Kids gemeinsam mit Ihnen sowie dem Vater oder der Mutter ihre Schultüte basteln.
In besten Fall können Sie außerdem einen Nachmittag organisieren, an dem nicht nur die Kinder mit ihren zukünftigen Klassenkameraden, die in andere Kitas gehen, zusammenkommen, sondern auch die Eltern eine Möglichkeit zum Kennenlernen haben. So können, sofern die Kinder erste Kontakte knüpfen können, bereits Treffen für die Freizeit organisiert werden.
Fazit
Aus verschiedenen Gründen kann es sinnvoll sein, wenn Sie die Kinder in der Kita bereits auf die Schule vorbereiten. Dazu gehören Erklärungen zum kommenden Abschnitt ebenso wie das Vermitteln von Basisinhalten wie Zahlen oder Buchstaben. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, die Kids auch auf die Veränderungen des sozialen Umfelds vorzubereiten. Schlussendlich besteht die Option, die Eltern in Ihre Aktivitäten einzubinden.