So gehen Sie mit Ängsten von Kleinkindern um

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Ängste gehören zu einer gesunden Entwicklung hinzu. Ein Kind hat mehr Angst, das andere weniger. Aber Ängste sind ganz normal und sogar wichtig, weil sie das Kind auch vor Gefahren schützen.

Welche Ängste Kinder im Alter bis zu 3 Jahren entwickeln und wie Sie damit umgehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das steckt hinter Ängsten

Oft zeigen sich Ängste dann, wenn ein Kind in eine neue Entwicklungsphase eintritt. Denn zu diesem Zeitpunkt ist es mit vielen neuen Erlebnissen und Erfahrungen konfrontiert. Viele davon macht ein Kleinkind zum 1. Mal. Da ist es ganz selbstverständlich, dass es davor auch Angst haben darf.

Wie ängstlich ein Kleinkind ist, hängt sowohl von seinem eigenen wie auch dem Charakter seiner Bezugspersonen ab. Denn auch in dieser Hinsicht sind Sie und die Eltern ein Vorbild für die Kinder. Große Ängstlichkeit oder eine Überbehütung spiegelt sich auch oft im Verhalten des Kleinkindes wider.

Vermeiden Sie die Entwicklung von Ängsten

Ängste lassen sich nicht vermeiden. Was sich allerdings vermeiden lässt, ist, dass sich unnatürliche Ängste entwickeln. Denn selbst Kleinkinder müssen lernen, mit angsteinflößenden Situationen altersangemessen und kompetent umzugehen.

  1. Trauen Sie den Kleinkindern etwas zu und ermuntern Sie sie zu neuen Erfahrungen.
  2. Unterstützen Sie die Kinder dabei, neue Herausforderungen zu suchen, indem Sie diese beispielsweise begleiten, an die Hand nehmen oder Kinder ab 2 Jahren durch Ratschläge unterstützen.
  3. Loben Sie die Kinder anschließend für ihren Mut und schimpfen Sie nie mit einem Kind, weil es sich etwas nicht getraut hat.

Mit der Zeit werden die Kinder mehr Sicherheit gewinnen und den zunächst angsteinflößenden Situationen immer aufgeschlossener gegenübertreten.

Spielen Sie die Angst nicht herunter

Spielen Sie keinesfalls Ängste herunter, indem Sie sagen: „Du musst doch keine Angst haben.“ Vermitteln Sie den Kleinkindern vielmehr Sicherheit durch Körperkontakt.

Ab der Geburt: Kontaktverlustangst

Säuglinge in ihrer Hilflosigkeit sind darauf angewiesen, dass ihre Bezugspersonen sich gut um sie kümmern. Säuglinge haben keine andere Möglichkeit, als lauthals zu weinen, um auf diese Weise mitzuteilen, dass sie ihre Bezugspersonen brauchen und sich Geborgenheit wünschen.

So handeln Sie kompetent:

Wenn Kleinkinder schreien, weil sie nicht allein sein wollen, geben Sie den Kindern Körperkontakt. Nehmen Sie das Kleinkind auf den Arm. Streicheln Sie es, sprechen Sie leise und ruhig mit ihm, bis es sich wieder beruhigt hat. Ignorieren Sie keinesfalls das Schreien der Kinder, „damit diese lernen, dass Sie nicht gleich springen, wenn sie schreien“. Das ist keine pädagogische Haltung.

Ab einem Alter von 2–3 Monaten: Umweltangst

Alles, was Kleinkinder noch nicht kennen, macht ihnen Angst. Das können beispielsweise unbekannte oder laute Geräusche sein oder eine neue Umgebung.

So handeln Sie kompetent:

Ein Kleinkind passt sich neuen Situationen schnell an, das andere braucht dafür länger. Entwickeln Sie ein Gefühl dafür, in welchem Tempo und in welcher Menge das jeweilige Kind neue Eindrücke verarbeiten kann. Wenn Sie merken, dass ein Kind mit der neuen Situation überfordert ist, geben Sie dem Kind mittels Körperkontakt und beruhigender Stimme Sicherheit. Passen Sie sich nach Möglichkeit dem Tempo des Kindes an, indem Sie nicht zu viele Neuerungen auf einmal einführen.

Ab ca. dem 6. Lebensmonat bis 4 Jahren: Trennungsangst

Trennungsängste zeigen sich besonders während der Bringsituation am Morgen. Das Kleinkind kann sich nicht von seinem Elternteil trennen und bleibt brüllend in der Kita zurück.

So handeln Sie kompetent:

Generell ist es wichtig, dass das Kind eine gute Beziehung zu Ihnen als Erzieherin aufbaut. Gestalten Sie die Eingewöhnung des Kleinkindes in seinem individuellen Tempo und nicht nach strikten Vorgaben eines Eingewöhnungsplans. Treten bei eingewöhnten Kindern Trennungsängste auf, so ist dies aus psychologischer Sicht nicht dramatisch, solange das Kleinkind in einem sicheren Kontext lebt und die Trennung nur wenige Stunden andauert.Durch seine wütende Reaktion fühle sich das Kind noch immer mit der abwesenden Person verbunden. Nehmen Sie die Angst trotzdem ernst und spenden Sie Trost. Kindern ab 2 Jahre können Sie versichern, dass die Eltern es zu einer bestimmten Zeit – z. B. nach dem Mittagsschlaf – wieder abholen. Diese Vereinbarung sollten die Eltern auf jeden Fall einhalten.

Ab dem 8. Lebensmonat: Fremdeln

Das Fremdeln zeigt, dass das Kleinkind nun deutlich zwischen vertrauten und nicht vertrauten Personen unterscheiden kann. Bei fremden Menschen reagiert es ängstlich. Das kann sich zeigen, indem das Kleinkind das Gesicht verzieht, bis hin zu lautem und panischem Schreien.

So handeln Sie kompetent:

Spenden Sie dem Kleinkind Sicherheit durch Ihre Anwesenheit und durch körperliche Nähe. Respektieren Sie seine Angst und sorgen Sie für eine Distanz zu Menschen, die das Kind nicht so oft sieht.

Nach einer Weile verschwindet das Fremdeln von selbst wieder.

Ab dem 2. Lebensjahr: Nachtangst

Die Angst vor dem Dunkeln ist eine Urangst des Menschen. Kinder fürchten sich oft vor dem Einschlafen und der damit verbundenen Trennung von den Bezugspersonen oder vor Albträumen.

So handeln Sie kompetent:

Schaffen Sie ein liebevolles und verlässliches Schlafritual. Das gibt den Kleinkindern Sicherheit. Achten Sie darauf, dass der Schlafraum nicht zu dunkel, sondern nur leicht abgedunkelt ist. Wenn ein Kleinkind durch einen Albtraum aufschreckt, beruhigen Sie es einfach, ohne die Situation groß zu kommentieren.

Wenn Sie diese typischen Ängste von Kleinindern in Ihrer täglichen Arbeit berücksichtigen, werden sich die Kleinkinder bei Ihnen sicher und geborgen fühlen.