Projekte mit Kindern: Papier selbst herstellen – eine Arbeit für alle Sinne

Inhaltsverzeichnis

In allen Bereichen des täglichen Lebens spielt Papier eine große Rolle. Bilderbücher, Zeitungen, Verpackungen, Geschenkpapier, Tapeten, Küchenrolle, Taschentücher und andere Gebrauchsgegenstände können aus Papier und Pappe gefertigt sein. Die Kinder nutzen Papier zum Malen, Zeichnen, Schneiden und Basteln. Trotz des vielfachen Gebrauchs wissen viele Kinder nicht, wie Papier hergestellt wird. Entdecken Sie dies gemeinsam mit den Kindern.

Das brauchen Sie für die Herstellung

  • unbeschichtetes Altpapier z. B. 3–5 alte Tageszeitungen
  • 1 Pürierstab
  • 2–3 Schöpfrahmen
  • 1 Eimer
  • 1 Wanne
  • 1 großen Baumwollstoff, z. B. altes Bettlaken
  • 12–15 kleine Baumwollstoffstücke, ca. 2 cm x 3 cm groß
  • 2–3 Schwämme
  • warmes Wasser

Besorgen Sie sich Schöpfrahmen

Zuallererst benötigen Sie mindestens einen oder besser mehrere Schöpfrahmen. Wenn Sie handwerklich etwas erfahren sind, können Sie das mit den Kindern gemeinsam schaffen. Aber sicherlich können Sie hier auch die Eltern um Hilfe beim Zusammenbau bitten. Sie benötigen für einen Schöpfrahmen ein Drahtgeflecht (Gitterabstand 1 cm), etwas Moskitonetz und Klebeband. Schneiden Sie aus dem Drahtgeflecht und dem Moskitonetz je ein DIN A4 großes Stück heraus.

Wenn Sie den Rahmen nicht selbst bauen möchten, können Sie diesen im Bastelbedarf oder Kita-Fachhandel kaufen.

Diese beiden Teile kleben Sie mit wasserfestem Klebeband zusammen. Wer es etwas edler mag, zieht das Draht-Netzgeflecht einfach auf einen Holzrahmen (4 Vierkant-Hölzer einfach zum Rechteck miteinander verbinden) auf und nagelt es dort fest.

Stellen Sie einen Brei her

Nun kann die eigentliche Arbeit losgehen: Die Kinder reißen das Papier in kleine Fetzen. In einem Eimer wird nun ein Teil der Fetzen mit etwas warmem Wasser vermischt und mit dem Pürierstab (geht auch im Mixer) zerkleinert. Das Mengenverhältnis zwischen Wasser und Papier sollte so gewählt sein, dass eine Masse von breiiger Konsistenz entsteht. Nach und nach werden neue Fetzen dazugegeben. Dies geht so lange, bis keine groben Stücke mehr zu sehen sind.

Dann wird das Gemisch zusammen mit warmem Wasser in die große Wanne geschüttet und die Kinder rühren dieses kräftig um. Suchen Sie nun einen Platz im Freien oder in der Nähe eines Waschbeckens. Dort lässt es sich am besten arbeiten und es darf auch ein wenig schmutzig werden. Neben die Wanne legen die Kinder das große Baumwolltuch als Unterlage und ein kleines Tuch, auf welches später ein geschöpftes Papier gelegt wird.

So schöpfen die Kinder Papier

Nun kann der Erste mit dem Papierschöpfen loslegen. Dazu einfach den Schöpfrahmen im 45°-Winkel in die Wanne tauchen, nach unten führen und dort waagerecht halten. Nun muss der „Papierschöpfer“ mit langsamen und leicht ruckelnden Bewegungen den Rahmen nach oben ziehen – dabei den Rahmen immer schön waagerecht halten! Wenn das Ergebnis noch nicht gefällt, einfach den Rahmen im Wasser umdrehen, damit das Papier wieder im Wasser ist, und von Neuem loslegen.

Wenn das erzielte Ergebnis gefällt, wird der Schöpfrahmen vorsichtig aus dem Wasser gezogen. Die Kinder warten kurz, bis überschüssiges Wasser abgetropft ist – hierzu das Schöpfsieb am besten leicht schräg halten. Anschließend vorsichtig eine Kante des Schöpfrahmens auf das Tuch stellen und vorsichtig kippen. Das Sieb noch darauf liegen lassen und mit dem Schwamm von oben auf das frisch geschöpfte Papier drücken. Anschließend entfernen die Kinder das Sieb.

Dann legen sie ihr Kunstwerk auf dem kleinen Stofftuch beiseite. Zum Trocknen pressen Sie die Blätter zwischen Bretter. Oder: Wenn diese nicht mehr so nass sind, werden sie auf einer Wäscheleine aufgehängt bzw. in der Sonne ausgelegt.

Achtung: Wenn Sie nach getaner Arbeit die Wanne auswaschen möchten, gießen Sie diese zuvor durch ein Sieb ab! Eventuell noch vorhandene Papierreste könnten sonst Ihren Abfluss verstopfen.

Hierauf müssen Sie achten

Je feiner zerkleinert das Papiergemisch ist, desto feiner wird später auch das Papier. Wichtig ist außerdem, dass die Kinder immer wieder den Inhalt der Wanne umrühren, damit sich das Papier nicht vom Wasser trennt. Wenn keine nennenswerten Ergebnisse mehr erbracht werden, muss wieder mehr zerkleinerter Papierbrei hinzugegeben werden.

Auf der Internetseite www.labbe.de finden Sie unter dem Schlagwort Papierschöpfen eine Anleitung mit Bildern. Drucken Sie die Bilder als Anleitung für Ihre Kinder aus. So können die Kinder noch selbstständiger arbeiten.

Ergänzende Infos: Für alle, die in das Projekt „Papier“ noch tiefer einsteigen wollen, finden Sie auf der Internetseite von Löwenzahn: www.tivi.de/mediathek unter dem Stichwort „Papier selber machen“ noch weitere Anregungen und Videos rund um das Thema „Papier und Pappe“. Ebenso hat das „Haus der kleinen Forscher“ eine ganze Broschüre zu dem Thema verfasst. Auch diese finden Sie im Internet auf der Internetseite vom „Haus der kleinen Forscher“.