Fußgängerführerschein für Kinder – Projekt Verkehrserziehung
Um bereits die Kindergartenkinder auf ihre Rolle als Verkehrsteilnehmer vorzubereiten, machen Sie mit ihnen einen Fußgängerführerschein. Dass Kinder erst im 4. Schuljahr den Fahrradführerschein machen, hat gute Gründe. Die Kinder sind erst im Alter von 8 bis 9 Jahren in der Lage, am Straßenverkehr aktiv teilzunehmen. Zuvor sind die Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit der Kinder noch nicht ausreichend entwickelt, um auf die vielfältigen Eindrücke des Verkehrs angemessen zu reagieren. Dennoch gibt es Kinder, die bereits mit 5 Jahren allein in den Kindergarten kommen, oder aber die Hortkinder, die ihren Schulweg alleine meistern müssen. Mit diesen Kindern müssen Sie das richtige Verhalten im Straßenverkehr einüben.
Kinder sollten früh lernen wie sie sich im Straßenverkehr verhalten sollten
Es ist sehr wichtig, Kindern beizubringen, wie sie sich im Straßenverkehr verhalten sollten, da dies ihre Sicherheit und die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer gewährleistet. Wenn Kinder nicht lernen, wie sie sich im Straßenverkehr verhalten sollen, können sie riskante Verhaltensweisen zeigen, wie z.B. das Überqueren von Straßen ohne auf den Verkehr zu achten oder das Spielen auf Straßen.
Durch eine frühzeitige Verkehrserziehung können Kinder lernen, wie sie sich sicher im Straßenverkehr bewegen können, wie sie Straßen und Verkehrszeichen richtig nutzen und wie sie Verkehrsregeln einhalten. Dies kann dazu beitragen, dass sie ein besseres Verständnis für die Gefahren im Straßenverkehr entwickeln und sich in Zukunft sicherer verhalten.
Darüber hinaus kann eine frühzeitige Verkehrserziehung auch dazu beitragen, dass Kinder ein Verantwortungsbewusstsein für ihre eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer im Straßenverkehr entwickeln. So können sie lernen, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen und aufmerksam im Straßenverkehr zu sein.
Der Fußgängerführerschein für Kita-Kinder
Machen Sie deshalb mit den Kindern einen Fußgängerführerschein. Teilen Sie hierfür Ihre Schützlinge in Gruppen mit höchstens je 10 Kindern ein. Ist die Gruppe größer, ist die gegenseitige Ablenkung zu groß. Für das gesamte Projekt planen Sie 5 Einheiten, die wöchentlich stattfinden. Das Projekt endet mit einer Fußgängerprüfung und wird mit einem Fußgängerführerschein belohnt. Den Fußgängerführerschein können Sie selbst entwerfen und Sie bieten den Kindern damit eine schöne Erinnerung an dieses Projekt. Wenn Sie die Prüfung zusammen mit einem Polizisten abnehmen, erhöht das den Bedeutungsgrad der Aktion. In jeder größeren Stadt gibt es Polizistinnen und Polizisten, die für die Kinder- und Jugendarbeit abgestellt werden. Wenden Sie sich an Ihre zuständige Polizeidienststelle. Gestalten Sie die Einheiten folgendermaßen:
1. Einheit: Wir im Straßenverkehr
Besprechen Sie zunächst mit den Kindern, was zum Straßenverkehr dazugehört: Autos, Fahrradfahrer, Motorradfahrer und Lkws, Fußgänger, Zebrastreifen, Ampeln, Straßen- und Verkehrsschilder sowie Straßenlaternen. Dies alles bringen Sie dann in einer Collage auf Papier und hängen diese auf.
2. Einheit: So werde ich gut gesehen
Für diese Einheit bereiten Sie Folgendes vor:
- Reflektoren zum Anstecken oder Umhängen
- einen Schulranzen mit reflektierender Oberfläche
- ein Kind mit dunkler Jacke
- ein Kind mit heller Kleidung
- eine Stehlampe
Nun machen Sie Übungen mit den Kindern, bei denen diese erfahren, wie sie im Dunkeln am besten gesehen werden. Besonders wirkungsvoll ist dies, wenn Sie die Übungen im Freien bei Dunkelheit durchführen können. Ist dies nicht möglich, dunkeln Sie einen großen Raum ab. Stellen Sie eine Stehlampe auf, die eine Straßenlaterne imitieren soll.
Nun lassen Sie die beiden Kinder mit der hellen und dunklen Kleidung ausdem Dunkeln in das Licht der Lampe kommen. Die übrigen Kinder müssen durch Rufen deutlich machen, welches Kind sie zuerst sehen.
Die Übung können Sie variieren, indem Sie die Kinder einmal mit und ohne Reflektoren / reflektierendem Schulranzen vom Dunkeln in das Licht laufen lassen. Die Kinder erfahren dabei, dass sie im Dunkeln am besten gesehen werden, wenn sie helle Kleidung oder Kleidung mit reflektierenden Flächen tragen.
3. Einheit: Der Gehweg
In dieser Einheit dreht sich alles um den Bürgersteig.Teilen Sie hierfür den Gehweg in 2 Teile (mit Kreide oder einem Seil). Der eine Teil markiert die unsichere
Seite, in Fahrbahnnähe, und der andere Teil kennzeichnet die sichere Seite, fern von der Fahrbahn. Nun gehen Sie mit den Kindern den Gehweg auf der sicheren Seite ab und lassen sie dabei wiederholen: „Ich gehe auf der sicheren Seite.“
4. Einheit: Wir bleiben am Fahrbahnrand stehen
Dies ist eine Vorübung zum Überqueren der Straße und besonders wichtig, weil viele Kinder nicht rechtzeitig am Fahrbahnrand stehen bleiben. Durch viele Umwelteindrücke oder andere Kinder sind sie häufig abgelenkt. Markieren Sie den Bordstein als Haltelinie mit einem dicken roten Kreidestrich.
Hier muss nun jedes Kind anhalten und laut rufen: „Stopp, hier bleibe ich stehen.“ Testen Sie die Kinder! Versuchen Sie, die Kinder durch Zurufe zu verführen, die Straße, ohne zu schauen, zu überqueren.
5. Einheit: Die Straße überqueren
Wiederholen Sie zunächst die letzte Übung, die die Vorstufe zu dieser Übung ist. Nun erklären Sie den Kindern, dass die 1. Gefahr (z. B. ein Auto) von links kommt, also schauen wir zunächst nach links. Danach blicken wir nach rechts. Um sicher zu gehen, dass nicht in der Zwischenzeit ein Auto gekommen ist,
schauen wir nochmals nach links. Wenn kein Fahrzeug kommt, gehen wir los.
Praxistipp: Da die Kindergartenkinder häufig noch nicht zwischen rechts und links unterscheiden können, malen Sie ihnen auf die linke Hand einen Punkt, damit sie die beiden Richtungen auseinander halten können.
Wir machen den Fußgängerführerschein
Gehen Sie nun mit dem Polizisten und den Kindern eine überschaubare Strekke (z. B. den Schulweg) ab. Alles, was die Kinder in den vorherigen Einheiten gelernt haben, müssen sie dabei anwenden. Wenn die Kinder dies geschafft haben und dem Polizisten erklären können, worauf sie gerade bei Dunkelheit achten müssen, bekommen sie ihren Fußgängerführerschein, der mit dem Stempel der Polizei ein ganz besonderes Dokument ist.