Zarte Wese – So entdecken Kinder mit Schmetterlingen die Natur
Haben Sie sich auch über den 1. Schmetterling gefreut, den Sie vor Kurzem entdeckt haben? Und sicher hatte er ganz unwillkürlich folgende Wirkung auf Sie: Sie hielten inne, um sich vorsichtig und langsam über ihn zu beugen und einen kurzen Blick auf seine kunstvollen Flügel zu erhaschen. Denn Schmetterlinge verzaubern uns – und dieser Zauber wirkt auch auf die Kinder. Sofort spüren sie, wie sie mit der Natur und ihren Bewohnern umgehen müssen: leise, achtsam und behutsam.
Schmetterlingstagebuch
Ab 4 Jahren; Bildungsbereich: Kunst; Gruppengröße: 6 – 12 Kinder
Welche Schmetterlinge entdecken die Kinder? Wie sehen sie genau aus? Und wie heißen diese zarten Wesen eigentlich? Diesen Fragen kommen die Kinder mit einem Schmetterlingstagebuch auf die Spur.
Das wird gebraucht:
- Buntstifte,
- weiße Blätter
- 1 Bestimmungsbuch mit Kapitel über Schmetterlinge
- evtl. Klemmbrett
So wird’s gemacht: Spaziergänge, Spielplatzbesuche, Waldund Wiesentage oder einfach das Spiel in Ihrem Garten werden jetzt zur spannenden Schmetterlingsexkursion: Wer entdeckt den 1. Schmetterling? Jetzt heißt es sich vorsichtig anschleichen, sonst ist er schon weggeflogen.
Betrachten Sie mit den Kindern – solange es geht – die wunderbaren Flügel des Schmetterlings. Welche Farben und Muster sind zu erkennen, wie ist die Form des Flügels? Ihre Beobachtungen malen die Kinder dann auf ein Blatt Papier, das Sie jeweils mit Datum versehen. Jetzt wird der Schmetterling bestimmt: Ist es ein Tagpfauenauge, ein Kleiner oder Großer Fuchs, ein Zitronenfalter, ein Admiral oder eine andere Schmetterlingsart?
Je mehr Schmetterlinge die Kinder betrachten, desto geschulter wird ihr Auge. Sie werden überrascht sein, welche Details den Kindern mit ein wenig Übung auffallen. Die aufgemalten Schmetterlinge können dann ihre Wände schmücken und diese magischen Wesen nach drinnen holen. So entsteht nach und nach ein Schmetterlingstagebuch, das zeigt, wann die Kinder welche Schmetterlinge entdecken. Gibt es Häufungen, verändern sich diese?
Wenn Sie mit den Kindern länger unterwegs sind, ergänzen Sie Ihre Ausrüstung um Klemmbretter, Stifte und Papier. Denn sicher gibt es jede Menge Schmetterlinge zu entdecken.
Schmetterlingsfutter
Ab 3 Jahren; Bildungsbereich: Naturwissenschaft; Gruppengröße: 6-12 Kinder
Schmetterlinge füttern? Das geht ganz leicht und holt diese zarten Wesen zu Ihnen in den Kita-Garten.
Das wird gebraucht:
- 1 Samentütchen
- Schmetterlingsblumen (Gartencenter, Baumarkt)
- 3–4 Kräutertöpfe, z. B. Oregano, Ysop, Lavendel, Thymian
- 100 g Zucker
- 100 g Apfelsaft
- 1 Schüssel 8–10 Wollfäden (Baumwolle), jeweils 30 cm lang Handlupen
- kleine Gartenschaufeln, Hacke, Gießkanne
- evtl. noch Pflanzgefäße und Blumenerde
So wird’s gemacht: Suchen Sie mit den Kindern einen Platz für die Schmetterlingsblumen-Samen und Kräuter. Säen oder pflanzen Sie diese nach Anleitung. Dafür lockern die Kinder mit der Hacke ein Stück Rasen oder Erde, das nicht bespielt wird. Oder die Kinder säen und pflanzen in Blumenkästen, die Sie vor die Fenster stellen. Dann können die Schmetterlinge von drinnen und draußen bestaunt werden. Dann sind auch jederzeit frische Kräuter für den Mittagssalat zur Hand.
Sicher müssen die Kinder nicht lange warten, und der 1. Gast findet sich ein. Mit den Lupen schleichen sich die Kinder jetzt leise an, damit sie die Schmetterlinge beobachten können.
Die Schmetterlinge lassen auf sich warten? Auf diesen Schmetterlingswein werden sie fliegen: Lassen Sie den Apfelsaft in der Zimmerwärme stehen, bis er anfängt, vergoren zu riechen. Dann mischen Sie den Zucker und den Apfelsaft in der Schüssel, und die Kinder tauchen die Wollfäden zur Hälfte hinein. Diese Schmetterlingsweinschnüre werden jetzt draußen aufgehängt, z. B. an Äste gebunden.
Schmetterlings-Kita
Ab 5 Jahren, Bildungsbereich: Naturwissenschaft; Gruppengröße: 6-15 Kinder
Wie wäre es, wenn Sie in Ihrer Kita für Kinder auch eine Kita für Schmetterlinge eröffnen? Die Kinder sind sicher sofort begeistert und beteiligen sich gewissenhaft an der Versorgung der Schmetterlingskinder – und können miterleben, wie sich aus den Raupen nach einiger Zeit fertige Schmetterlinge entwickeln.
Das wird gebraucht:
- 2 Vasen
- 1 Rolle Frischhaltefolie
- täglich frische Brennnesselstängel
- 1 Gartenschere 1 Paar Gartenhandschuhe
- Wasser
So wird’s gemacht: Zunächst müssen Sie sich mit den Kindern in der Natur auf die Suche nach einer Schmetterlings-Kinderstube machen. Jetzt im Mai werden Sie auf Brennnesseln die schwarzen behaarten Raupen vom Tagpfauenauge und Kleinen Fuchs entdecken. Dann schneiden Sie einen Brennnesselstängel mit 2–3 Raupen ab (Handschuhe tragen) und stellen ihn in eine wassergefüllte Vase. Die Vasenöffnung wird mit der Frischhaltefolie verschlossen, damit die Raupen darin nicht ertrinken. An einem hellen, warmen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung hat die Schmetterlings- Kinderstube einen idealen Standort. Dieser sollte auch sicher für die Kinder sein, damit sie nicht versehentlich an die Brennnesseln stoßen.
Nun stellen die Kinder in die 2. Vase täglich frische Brennnesselstängel neben die abgefressenen und warten, bis die Raupen hinübergewandert sind. Dann kann der alte Stängel entsorgt werden. Nach etwa 3 Wochen verpuppen sich die Raupen. Lassen Sie den Stängel einfach in der Vase stehen, denn die Puppe sollte auf keinen Fall gestört werden! Jetzt wird es spannend! Nach 1–2 Wochen schlüpfen die Schmetterlinge, die die Kinder dann schnell ins Freie entlassen sollten.
Eine Schmetterlingspause einlegen
Ab 4 Jahren; Bildungsbereich: Gesundheit & Entspannung; Gruppengröße: bis zu 15 Kinder
Aus Sicht der Schmetterlinge sind wir Menschen schnelle, immer fleißig beschäftigte und laute Lebewesen. Laden Sie deshalb die Kinder ein, wie ein Schmetterling stillzusitzen und zu beobachten.
So wird’s gemacht: Suchen Sie sich gemeinsam einen Naturort in der Stadt, z. B. Ihren Garten, einen Park, Kirchhof, Spielplatz oder eine Wiese. Dann suchen sich die Kinder einen gemütlichen Platz, auf dem sie sich still niederlassen. Geben Sie für die Schmetterlingspause folgende Impulsfragen:
- „Was kannst du von deinem Platz aus entdecken – in der Ferne und direkt neben dir?“
- „Welche Geräusche hörst du? Sind Tierstimmen dabei?“
- „Kannst du etwas riechen? Wonach riecht es?“
Nach 2–5 Minuten kommen die Kinder wieder zusammen und erzählen sich – am besten im Flüsterton – ihre Entdeckungen und Erlebnisse.
Wiederholen Sie solche Schmetterlingspausen öfter. Mit jedem Mal wird es den Kindern leichter fallen, sich auf die Ruhe und die Natur einzulassen.