Bildungsbereich “Ökologische Bildung”: Was ist das genau?
Die Natur bereitet Kindern schon in jungen Jahren Freude. Durch den Wald toben, Blätter und Äste sammeln, Insekten beobachten oder Blumen pflücken fasziniert sie und schafft außerdem ein wichtiges Verständnis für die Umwelt. Der Bildungsbereich Ökologische Bildung ist daher ein wichtiger Teil der Kita-Erziehung. Schließlich lernen Kinder dadurch, dass ihr Handeln im Zusammenhang mit der Umwelt steht.
FĂĽr Stadtkinder ist der Bildungsbereich Ă–kologische Bildung nochmal wichtiger – regelmäßig in die Natur zu gehen und sich mit ihr intensiv auseinanderzusetzen, prägt die Wahrnehmung.Â
Was bedeutet ökologische Bildung in der Kita?
Ökologische Bildung bedeutet, dass Kinder für Natur und Umwelt sensibilisiert werden. Das umfasst alle Themen, die damit zusammenhängen:
- Pflanzen
- Tiere
- Mensch
Insbesondere die Wechselbeziehung und das Zusammenleben zwischen Menschen, Pflanzen und Tieren, sollen im Rahmen der ökologischen Bildung vermittelt werden.Â
In der Kita wird ökologische Bildung spielerisch vermittelt, das heißt, die Kinder bekommen verschiedene Angebote unterbreitet, können ihrer natürlichen Neugierde folgen und werden von den Erziehern angeleitet, sich Wissen über Natur und Umwelt durch ihre eigenen Erfahrungen anzueignen. Auch natürliche Zyklen wie Jahreszeiten oder Leben und Tod können über die Natur vermittelt werden und sind wertvolles Wissen für Kinder.
Ökologische Bildung in der Kita ist ein erster wichtiger Schritt, die Umwelt spielerisch kennenzulernen und Kinder so mit Ökologie in Kontakt zu bringen. Denn die Natur zu erfahren und zu kennen ist eine wichtige Grundlage, um später umweltbewusst zu agieren. Denn nur, was jemand kennt, weiß er auch wertzuschätzen und angemessen zu behandeln.
Mit welchen Angeboten kann das ökologische Bewusstsein von Kindern gestärkt werden?
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das ökologische Bewusstsein von Kindern zu fördern. Viele davon sind sogar kostenlos, zum Beispiel wenn Sie mit Materialien arbeiten, die die Kinder in der Natur sammeln. Weitere Projekte und Angebote sind:
- Sachbücher und anschauliche Objekte, die altersgerecht sind und mit denen die Kinder sowohl selbst als auch unter Anleitung mehr zu Natur und Umwelt lernen können.
- Beobachtungsmaterialien wie zum Beispiel Lupen, Mikroskope, Ferngläser oder Pinzetten bereitstellen und mit den Kindern gemeinsam Vögel beobachten oder Blätter unter die Lupe nehmen.
- Ein Außenspielgelände in der Kita mit Bäumen, einer Wiese, einem Hochbeet oder Sträuchern.
- Das gemeinsame Anlegen eines Beetes, das dann mit Blumen oder Sträuchern bepflanzt wird.
- Regelmäßige Waldtage, durch die die Kinder in die Natur kommen und mehr über das Ökosystem Wald erfahren.
- Naturprojekte durchführen und zum Beispiel Blumen und Kräuter pflanzen, gießen und ernten.
- Recyclingprojekte durchführen und zum Beispiel aus leeren Flaschen oder Gläsern etwas Neues basteln.
- Vogelhäuser und -tränken bauen sowie Meisenknödel und Futterglocken basteln.
- Jahreszeiten-typische Projekte wie Blätter trocknen im Herbst oder Frühlingskräuter sammeln im Frühjahr
- Insektenhotel bauen oder ein fertig gekauftes aufstellen und regelmäßig beobachten, was darin vor sich geht.
- AusflĂĽge machen und zum Beispiel einen Bauernhof besuchen.
- In den Zoo gehen, sodass die Kinder verschiedene Tiere kennenlernen.
Kinder sollen im Rahmen von ökologischer Bildung in der Kita Natur beobachten und fĂĽhlen, und sie so besser verstehen. Doch auch Dinge, die fĂĽr Erwachsene selbstverständlich sind, wie die MĂĽlltrennung oder das ordnungsgemäße Wegwerfen von Dingen in Eimer, anstatt auf den Boden, mĂĽssen Kinder erst einmal lernen.Â
Welche Rolle spielen Sie als Erzieher bei der ökologischen Bildung in der Kita?
Als Erzieher haben Sie eine Vorbildfunktion fĂĽr die Kinder. Kinder beobachten Ihr Verhalten und ahmen es nach. Seien Sie sich dessen bewusst und verhalten Sie sich dementsprechend. Werfen Sie MĂĽll achtlos in die Natur, könnten die Kinder dieses Verhalten imitieren. Leben Sie daher vor, wie Sie MĂĽll trennen, sorgsam mit Pflanzen und Tieren umgehen, beim Händewaschen zwischendurch das Wasser ausstellen und den Kindern vermitteln, wie wichtig Naturschutz und ein gesundes Ă–kosystem sind.Â
Sie dienen als Ansprechpartner, können Fragen beantworten und die Kinder anleiten, wenn Sie die Natur erkunden. Je breiter das Angebot ist, das Sie zur VerfĂĽgung stellen, desto mehr nehmen die Kinder aus dem Bildungsbereich der ökologischen Bildung mit. Anregungen bieten sowohl der Kita-Alltag als auch konkrete Projekte, Projekttage oder Projektwochen. Ihre Aufgabe als Erzieher ist es, Projekte anzubieten und die Kinder zu begleiten, anzuleiten und ihre Fragen zu beantworten.Â
Einen Ausflug in die Natur planen: Welche Vorteile bieten Waldtage?
Waldtage sind ein fester Bestandteil der ökologischen Bildung in der Kita. Sie verbinden verschiedene Elemente und fördern verschiedene Kompetenzen der Kinder, darunter die Sinneswahrnehmung und die Motorik. AuĂźerdem regen sie die Fantasie sowie die natĂĽrliche Neugierde an.Â
Im Wald können die Kinder nicht nur selbst entdecken und erkunden, sondern unter Anleitung auch kleine Spiele und Aufgaben durchfĂĽhren. In Begleitung eines Waldpädagogen oder Försters lässt sich auĂźerdem Wissen vermitteln, das insbesondere dann gut aufgenommen werden kann, wenn es anschaulich transportiert wird. Die Kinder selbst entdecken zu lassen und ihnen Praxis-Aufgaben zu geben, ist dafĂĽr unerlässlich.Â
Welche Kompetenzen lernen Kinder durch eine ökologische Bildung?
Ă–kologische Bildung beziehungsweise Umweltbildung lehrt Kinder bewusster und achtsamer durch die Welt zu gehen. Durch Naturerfahrungen lernen sie, wie Menschen, Pflanzen und Tiere zusammenhängen und in einem komplexen System nicht nur zusammenwirken, sondern auch ständigen Gefahren ausgesetzt sind.Â
Die Kinder lernen, dass sie mit ihrem eigenen Verhalten die Gefahren für andere Lebewesen aktiv verringern können, indem sie sorgsam mit ihnen umgehen. Außerdem lernen sie durch die verschiedenen Möglichkeiten, Naturerfahrungen zu sammeln, noch mehr:
- Verbesserung der Motorik durch das Spielen und Basteln mit Naturmaterialien.
- Erweiterung ihres Wissensschatzes durch das Kennenlernen von Natur und Tieren.
- Förderung der Neugierde durch das Kennenlernen von Pflanzen und Tieren.
- Den eigenen Platz in der Welt im Zusammenspiel mit der Umwelt kennenlernen und so die eigene Identität ausbilden.
- Sie lernen die beruhigende Wirkung von Natur kennen.
- Die Sinneswahrnehmung wird gefördert.
- Sie lernen Verantwortung.
Kinder lernen durch die ökologische Bildung Sachkompetenz, also konkretes Wissen ĂĽber die Natur und die Umwelt. AuĂźerdem erfahren Sie Ich-Kompetenz, also wie sie im Zusammenhang mit der Welt leben und wie sie diese mit all ihren Sinnen wahrnehmen. Soziale Kompetenz erfahren sie, indem sie lernen, dass ihr eigenes Handeln Konsequenzen hat. Lernmethodische Kompetenz erlangen sie dadurch, dass sie aus dem Gelernten Schlussfolgerungen ziehen und daraus ihr eigenes Handeln ableiten.Â
Fazit: Der Bildungsbereich Ökologische Bildung prägt das umweltbewusste Verhalten von Kindern schon früh
Der Bildungsbereich Ă–kologische Bildung beziehungsweise Umweltbildung ist ein wichtiger in der Kita, auf den je nach pädagogischer Einrichtung ein unterschiedlich groĂźer Fokus gelegt wird. Waldkindergärten zum Beispiel nehmen Natur und Ă–kologie stärker in den Blick als viele städtische Einrichtungen – doch gerade dort ist es wichtig, der ökologischen Bildung Raum zu geben.Â
Schließlich sollen Kinder schon früh lernen, wie sie selbst in Bezug zur Umwelt stehen und wie im ökologischen System alles miteinander zusammenhängt. Dadurch werden verschiedene Kompetenzen gefördert, die dem Kind helfen, ein eigenes bewusstes und achtsames Verhalten im Umgang mit der Natur auszubilden.