Kreative Ideen für die Osterzeit

Inhaltsverzeichnis

Wenn der Frühling Einzug hält und die Natur zu neuem Leben erwacht, nähert sich auch das Osterfest, das Sie mit den Kleinkindern vorbereiten und feiern möchten. Die christliche Botschaft des Osterfestes von Leiden, Tod und Auferstehung lässt sich den ganz Kleinen noch nicht genau vermitteln. Jedoch können die Kleinkinder schon etwas mit der Symbolik verschiedener Ostersymbole anfangen.

Vor allem aber können die Kleinkinder schon die Freude als zentrale Botschaft des Osterfestes nachempfinden. Das gelingt Ihnen, indem Sie die klassischen Osterbräuche kleinkindgerecht aufgreifen, z. B. Eier bunt bemalen und Eier suchen, die der Osterhase versteckt hat. So können schon die Jüngsten dem Brauchtum aus der Osterzeit mit Freude begegnen.

In diesem Artikel lesen Sie, wie Sie die Osterzeit kleinkindgerecht gestalten. In der Übersicht am Ende des Artikels finden Sie unverzichtbare Praxisideen, die die Vorfreude auf Ostern steigern.

Klären Sie zuerst mit Ihrem Träger, wie Sie die Osterzeit gestalten

In Deutschland gibt der Träger der Einrichtung zumindest einen Rahmen vor, wie die Osterzeit in Ihrer Krippe zu feiern ist, beispielsweise ob und in welchem Umfang religiöse Inhalte vermittelt werden sollen.

Stimmen Sie sich daher immer mit Ihrem Träger ab, ob und inwieweit Sie Veränderungen vornehmen dürfen. Für eine gute Integration ist es beispielsweise wichtig, dass alle Kinder deutsche Osterbräuche kennenlernen.

Die wichtigsten Ostersymbole für Kleinkinder

Das Ei und der Hase sind für Kleinkinder die anschaulichsten und daher wichtigsten Ostersymbole.

Symbolik Osterhase

Der Hase symbolisiert die Fruchtbarkeit, da Hasen besonders viele Hasenbabys bekommen. Bei den Kleinkindern schürt der Hase die freudige Erwartung, dass er ihnen zu Ostern ein Nest mit Eiern bringt.

Das Ei und seine österliche Bedeutung

Die Ostereier symbolisieren den Neuanfang des Lebens. Denn aus den Eiern können kleine Küken schlüpfen. Die Vorstellung, dass aus der harten Eischale ein lebendiges, flauschiges Wesen schlüpfen kann, fasziniert die Kleinkinder. Im Ei beginnt das Leben. Das Ei steht symbolisch für die Fruchtbarkeit, aber auch für die Zerbrechlichkeit. Es geht also um Leben und Tod, ganz wie beim Osterfest.

Das Ei im Mittelpunkt

Es bietet sich an, das Ei mit seiner Symbolik in den Mittelpunkt Ihrer Vorbereitungen auf das Osterfest zu stellen. Dazu können Sie z. B. einfache Ei-Experimente durchführen oder die Form des Eis anhand gekochter Eier oder Plastikeier in Bastel- und Spielangeboten wahrnehmen (siehe Seiten 1–4) oder wie z. B. im folgenden Angebot:

Wir basteln eine Eier-Karte

Mit dieser Osterkarte machen die Kleinkinder ihren Eltern eine Freude. Wenn das Kind die Karte anmalt, fördert dies vor allem die Kreativität der Kleinkinder.

Das benötigen Sie für eine Karte:

  • Bunte Wasserstifte und Wachsmalfarben
  • 1 Becher zur Hälfte mit Wasser gefüllt
  • 1 Plastiktischdecke als Schutzdecke
  • 1 weiße blanko Karte im DIN-A5-Format
  • 1 weißes Papier-Ei, das etwas kleiner ist als das DIN-A5-Format
  • 1 Töpfchen Kleister

Das benötigen Sie für die Variante:

  • 1 Schale mit bunten Papierresten und Geschenkbandschnipseln
  • 1 Passfoto des Kindes
  • Buntstifte

So wird’s gemacht:

Breiten Sie die Plastiktischdecke als Schutz auf einem Tisch aus. Das Kind beginnt nun damit, die Stifte in den Wasserbecher zu tauchen. Anschließend malt es mit den bunten Farben das Ei aus Papier nach seinen Vorstellungen an. Dabei verlaufen die Farben fantasievoll ineinander. Es entstehen bunte Muster, die einen kunstvollen Eindruck vermitteln.

Wenn die Farbe auf dem Ei getrocknet ist, verteilt das Kind auf der Rückseite des bunten Eis etwas Kleister und klebt es auf die Vorderseite der Karte. Auf der Rückseite der Karte klebt es noch ein Foto im DIN-A5-Format von sich auf und verziert sie mit den Buntstiften.

So nutzen Sie die Karte

Diese Karte können Sie auch als Einladungskarte für Ihr Osterfest benutzen. Dafür ersetzen Sie lediglich das Foto mit Ihrem Einladungstext.

Variante:

Das Kind beklebt das Papier-Ei mit bunten Papierresten oder Geschenkbandschnipseln und befestigt die so verzierten Eier auf der Frontseite der Osterkarte.

Tipp für Ihre Praxis:

Fragen Sie bei den Eltern nach: Vielleicht gibt es Eltern, deren Bekannte oder Nachbarn zu Hause Hühner (und Küken) halten. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie das Federvieh mit den Kleinkindern besuchen.

Regelmäßige Morgenkreise zur Osterzeit

In der Zeit nach Karneval beginnen die Fastenzeit und somit auch die Vorbereitung auf das Osterfest. Der Morgenkreis in Ihrer Gruppe ist eine gute Gelegenheit, um das Thema „Ostern“ täglich mit den Kindern aufzugreifen.

So können Sie beispielsweise als morgendliches Ritual die sogenannte „Osterkerze“ anzünden und in die Kreismitte stellen. Anschließend knüpfen Sie z. B. mit einem Fingerspiel, einem Reim oder einer Geschichte zum Thema „Ostern“ an. Durch die vielen Wiederholungen können die Kleinkinder sich die Inhalte bis zum Osterfest leicht merken.

5 Praxisideen, mit denen Sie die Kleinkinder spielerisch auf das Osterfest vorbereiten

Angebotstitel, Materialien und Geräte:Ablauf der verschiedenen Osterangebote:Angesprochene Bildungsziele/ Förderbereiche:
Naturbeobachtung: „Die Natur erwacht“

Materialien: 1 Becherlupe pro Kind, 1 Tasche für Fundstücke, 1 Kamera zur Dokumentation
Sie gehen mit den Kleinkindern in den Garten und erkunden die erwachende Natur im Frühling, z. B. erste Frühlingsblumen, Knospen. So können Sie mit den Kindern eine Verbindung zwischen der Auferstehung Jesu und dem Frühlingserwachen herstellen. Sie halten die Eindrücke mit der Kamera fest. Mithilfe der Lupe können die Kleinkinder einzelne Naturgegenstände besonders intensiv betrachten. Gegenstände, die „lose“ auf dem Boden liegen, dürfen eingesammelt und mit in die Kita genommen werden.Sie fördern die Kleinkinder im Bereich Naturwissenschaften, indem sie die Phänomene des Frühlings entdecken. Darüber hinaus lernen die Kleinkinder Bezeichnungen, wie z. B. „Knospe“, kennen und können sie in ihren Wortschatz integrieren. Wenn Sie den religiösen Gedanken intensivieren möchten, greifen Sie die Verbindung von Auferstehung und Frühlingserwachen auf. Mit diesem Angebot sprechen Sie auch die sinnliche Wahrnehmung an, z. B. die wärmenden Sonnenstrahlen.
Feinmotorik: „Wir bekleben (Plastik-)Ostereier“

Materialien: 1 weißes Plastikei pro Kind, 4–5 Aufkleber mit Frühlings- oder Ostermotiven
Setzen Sie sich mit den Kleinkindern an einen Tisch. Jedes Kind bekommt ein Plastikei und die Aufkleber mit österlichen und/oder frühlingshaften Motiven wie z. B. Blumen, Osterhasen und Co. Mit dem Pinzettengriff kleben die Kleinkinder die Aufkleber nach ihren Vorstellungen auf das Ei auf.Sie fördern die Feinmotorik der Kleinkinder, wenn diese die Aufkleber mit dem Pinzettengriff auf den glatten Plastikeiern aufkleben. Da die Kleinkinder nicht besonders vorsichtig im Umgang mit den Plastikeiern sein müssen, können sie die Eier in den Händen hin und her bewegen. So lernen sie die Ei-Form besonders gut kennen.
Kreatives Gestalten: „Wir bedrucken (Plastik-)Ostereier“

Materialien pro Kind: 1 Noppenfolie in Größe DIN A4, 2 Fingerfarben nach Wahl des Kindes, 1 Löffel, 1 weißes Plastikosterei mit Faden
Jedes Kind bekommt eine Noppenfolie. Darauf kleckst es mit dem Löffel 2 Fingerfarben seiner Wahl. Dann rollt es mit dem weißen Plastikei darüber. Auf diese Weise erhält das Ei ein buntes Noppenmuster. Die Fingerfarbe benötigt mehrere Tage, um auf dem Plastikei zu trocknen. Hängen Sie es zum Trocknen auf.In diesem kreativen Angebot können die Kleinkinder ihre Eier ganz nach ihren Vorstellungen gestalten. Sie fördern auch die Geschicklichkeit, wenn die Kinder die Eier über die Noppenfolie rollen. Bis die Farbe auf den Eiern getrocknet ist, müssen die Kinder sich etwas in Geduld üben.
Sinnliches Erleben: „Wir binden einen Osterstrauß“

Materialien: ca. 10 Palmkätzchenzweige, 1 zur hälfte gefüllte Vase mit Wasser für die Zweige, Ostereier
Sie setzen sich mit den Kindern in einen Kreis um die Vase. Benennen Sie für die Kinder, wie die Zweige heißen, und beschreiben Sie, dass die Pflanze dabei ist zu erblühen. Zunächst können die Kleinkinder die Zweige sinnlich wahrnehmen, indem sie sie anfassen, sich damit vorsichtig über die Wangen streichen und daran riechen. Anschließend stellt jedes Kind einen Zweig in die Vase. Dann können die Kinder die Zweige mit den von ihnen beklebten Ostereiern nach ihren Vorstellungen schmücken.Sie fördern die sinnliche Wahrnehmung der Kleinkinder, wenn diese die Zweige ertasten und daran riechen und ihre sanften Knospen auf den Wangen spüren. Wenn jedes Kind einen Zweig in die Vase stellt, arbeitet die ganze Gruppe an einem Gemeinschaftswerk. Jeder muss warten, bis er an der Reihe ist. Damit und mit dem anschließenden Schmücken fördern Sie das Sozialverhalten der Kleinkinder in der Gruppe. Dieser Strauß steht symbolisch für die Wartezeit auf das bestehende Osterfest.
Sinnliches Gestalten: „Ein Osternest für die Gruppe“

Materialien: 1 Adventskranzrohling, 1 grünes Tuch für den Korb, Ostergras, 1 Lämmchen (Stofftier), 1 buntes Plastik-Osterei pro Kind, 1 Stofftierhase, 1 Stofftierhuhn
Setzen Sie sich mit den Kindern im Kreis auf den Boden. Gemeinsam wickeln Sie das Tuch um den Adventskranzrohling und füllen anschließend das Ostergras hinein. Dann wählt jedes Kind ein Plastikei aus und setzt es hinein. Schließlich setzen Sie noch das Lämmchen, den Hasen und das Huhn neben das Nest. Dann sagen Sie: „In unserem Osternest sind viele Eier von der Henne Fräulein Meier. Der Osterhase hat sie für uns bunt bemalt, und das Lämmchen bewacht sie für uns an jedem Tag. Zum Osterfest packen wir echte Eier aus und holen all die tollen Sachen raus.Mit diesem Angebot fördern Sie die ästhetische Wahrnehmung der Kleinkinder. Gemeinsam füllen und dekorieren sie einen Osterkorb, der ihnen bis zum Osterfest die Wartezeit verkürzen soll. Wenn die Kleinkinder den Korb gemeinsam bestücken, fördern Sie damit auch die soziale Interaktion untereinander und das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe. Mit dem Spruch, der den Kindern die Bedeutung der einzelnen Gegenstände im Korb verrät, fördern Sie auch deren Sprachverständnis. Wiederholen Sie den Spruch täglich, dann können die Kinder ihn schon bald mitsprechen.