Vom Umgang mit Macht – Reflektieren Sie Ihren Stil

Wie sieht der richtige Führungsstil aus, um eine Kita zu leiten? Das haben Sie sich vielleicht auch schon gelegentlich gefragt. Diese Frage ist nicht allgemeingültig zu beantworten, denn Ihr Führungsstil muss zu Ihnen passen. Andererseits hängt er auch von der jeweiligen Situation ab, in der Sie entscheiden müssen.

Hier erfahren Sie mehr über 2 ganz unterschiedliche Führungsstile.

Der autoritäre Führungsstil lässt wenig Raum für Kreativität

Bei diesem Führungsstil steht die Leiterin im Mittelpunkt. Anfallende Entscheidungen über die Ausgestaltung der betrieblichen Abläufe werden von der Leiterin selbst getroffen. Mitarbeiterinnen werden so gut wie nie in Entscheidungen mit einbezogen. Auch Delegation findet weniger statt. Mitarbeiterinnen erhalten von der Leiterin Arbeitsaufträge, die sie ohne eigenen Gestaltungsspielraum zu erfüllen haben.

So wirkt der autoritäre Stil

Bei einem autoritären Führungsstil werden Mitarbeiterinnen langfristig demotiviert. Sie erleben, dass die eigene Kreativität oder das persönliche Mitdenken und die Verantwortung für die Einrichtung nicht erwünscht sind. Erzieherinnen fühlen sich als reine Befehlsempfängerinnen und Erfüllungsgehilfinnen für den Willen der Leiterin. Konstruktive Kritik der Mitarbeiterinnen ist ebenso wenig erwünscht wie deren Feedback.

Der autoritäre Stil hat auch Vorteile

Dieser Führungsstil basiert in einem enormen Ausmaß auf der Macht der Leiterin und ihrer Kontrolle. Entscheidungsstrukturen sind klar geregelt: Sie liegen in der Hand der Leiterin. Dadurch entfallen langwierige Diskussionen sowie Für-und-Wider-Betrachtungen. Entscheidungen können sehr schnell getroffen und von der Leiterin nach außen vertreten werden.

Bei den folgenden Situationen kann ein autoritärer Führungsstil angebracht sein:

  • Entscheidung, wann die Mitarbeiterinnen Überstunden leisten dürfen
  • Entscheidung, in welcher Gruppe die FSJlerin eingesetzt wird

Der kooperative Führungsstil

Bei dieser Art zu führen gestalten Vorgesetzte und Mitarbeiterinnen miteinander alle betrieblichen Abläufe. Die

Leiterin trifft Entscheidungen weitestgehend im Dialog mit dem Team. Delegation findet aktiv statt, dabei berücksichtigt die Leiterin die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiterinnen.

Der kooperative Stil stellt hohe Anforderungen an das Team

Nicht jede Mitarbeiterin kommt mit einem kooperativen Führungsstil gut zurecht. Denn der kooperative Stil braucht aktive Mitarbeiterinnen. Vor allem Erzieherinnen, die eine kontrollierende und autoritäre Leitungskraft gewöhnt waren, werden zunächst Umstellungsschwierigkeiten haben, denn sie müssen das Mitdenken und die Eigenverantwortung erst Schritt für Schritt wieder erlernen. Damit der kooperative Führungsstil gelingt, werden Mitarbeiterinnen gebraucht, die

  • es gewöhnt sind, sehr selbstständig zu arbeiten,
  • Bereitschaft zeigen, Verantwortung zu übernehmen,
  • sich als Teil der Einrichtung betrachten,
  • gerne Aufgaben übernehmen,
  • im Sinne der Kita denken und handeln.

Die Vorteile des kooperativen Stils liegen auf der Hand

Wenn es der Leiterin gelingt, ihre Mitarbeiterinnen fortlaufend gründlich zu informieren, können diese alle anfallenden Arbeiten selbstständig erledigen. Denn sie sind in der Lage, komplexe Inhalte und Zusammenhänge zu verstehen. Die Grundlage für den kooperativen Führungsstil sind Verständnis und Kooperation zwischen Leiterin und Team. Kooperativ geführte Erzieherinnen zeigen meist eine sehr hohe Leistungsbereitschaft sowie eine große Motivation und Arbeitszufriedenheit. Autoritär oder kooperativ? Reflektieren Sie Ihren Führungsstil, und richten Sie ihn nach den jeweiligen Entscheidungen aus, die Sie treffen müssen.