Coronavirus in der Kita: Update und Verhaltensregeln
Nachdem in China in der Provinz Wuhan 2020 die ersten Infektionen mit dem Coronavirus ( SARS-CoV-2) gemeldet wurden, breitete sich die Infektion rasant weltweit aus. Um das Virus auch 2021 weiterhin einzudämmen, müssen insbesondere in Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern etc. bestimmte Hygienemaßnahmen weiterhin eingehalten werden.
Corona: Aktuelle Datenlage
Das Coronavirus hat sich weltweit ausgebreitet. Wie die konkreten Zahlen aussehen, können Sie unter www.corona-in-zahlen.de nachschauen.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hält die Bevölkerung und vor allem betroffene Personen regelmäßig auf dem Laufenden über den aktuellen Ausbruch der Lungenkrankheit.
Wie wird das Coronavirus übertragen?
Der Hauptübertragungsweg ist über die Atemwege, bspw. beim Atmen, Husten und Sprechen. Aerosole, kleinste gasförmige Partikel, können längere Zeit in der Luft verweilen und zur Ansteckung führen. Die Verteilung der Aerosole und größeren Partikeln ist von der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und Belüftung des Raumes abhängig.
Darüber hinaus ist eine Übertragung durch kontaminierte Oberflächen nicht auszuschließen. Eine Übertragung durch Blut oder gar durch Stuhl oder Urin – was ebenfalls gerade in der Kita häufiger vorkommen dürfte – ist dagegen aktuell nicht bestätigt und dürfte damit als wenig gefährlich eingestuft werden.
Wie lange dauert die Inkubationszeit beim Coronavirus?
Die mittlere Inkubationszeit des Coronavirus’, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, beträgt ca. 6 Tage, höchstens 14 Tage.
Die anfängliche Symptomfreiheit ist dabei allerdings etwas problematisch. Es gibt nämlich Hinweise darauf, dass Personen die Coronaviren schon dann übertragen können, wenn sie noch gar keine Beschwerden haben.
Personen, die unter Verdacht stehen, sich mit SARS-CoV-2 angesteckt zu haben, müssen in der Regel für 14 Tage in Quarantäne. Das kann entweder zuhause oder unter stationärer Betreuung erfolgen.
Habe ich mich mit dem Coronavirus angesteckt?
Ob Sie sich tatsächlich mit SARS-CoV-2 infiziert haben, kann mit endgültiger Gewissheit nur ein Labortest klären. Die Symptome an sich sind viel zu unspezifisch, als dass sie eindeutig der neuartigen Atemwegserkrankung zugeordnet werden könnten.
Beim Verdacht, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, sollten Sie sich sofort mit dem zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung setzen. Bei ersten Symptomen sollten Sie auf keinen Fall zu Ihrem Hausarzt gehen. Vielmehr sollten Sie ein nächstgelegenes Krankenhaus oder Klinik anrufen und dort nachfragen, wie Sie sich verhalten sollen. Behörden halten Informationen für betroffene, erkrankte und interessierte Personen bereit.
COVID-19: Erfasste Symptome
Die Symptome, die durch das Virus SARS-CoV-2 und die damit verbundene Krankheit COVID-19 ausgelöst werden, ähneln denen anderer Atemwegserkrankungen. In den meisten Fällen klagen Betroffene über
Husten
Schnupfen
Fieber
Geschmacksverlust
Halskratzen
Weitere: Durchfall, Übelkeit, Atemnot, Kopfschmerzen
Vor Corona schützen: Hygienemaßnahme für Ihre Kita
Um sich vor dem Coronavirus zu schützen, sollte man diejenigen Hygienemaßnahmen einhalten, die auch von anderen Infektionskrankheiten bekannt sind. Dazu gehören:
- Husten- und Niesetikette: Husten oder Niesen Sie in den Ellbogen, um Tröpfchen abzufangen. Ganz wichtig: nicht die Hand!
- Papiertaschentücher nutzen: Nutzen Sie außerdem Papiertaschentücher statt wiederverwendbare Taschentücher aus Stoff. Achten Sie darauf, die Papiertaschentücher nach Gebrauch sofort zu entsorgen.
- Händeschütteln vermeiden: Wenn möglich, sollten Sie darauf verzichten, Hände zu schütteln. Weisen Sie auch die Eltern und Kollegen darauf hin, dass sich dadurch eine Übertragung des Virus SARS-CoV-2 vermeiden lässt. Unter Umständen bietet es sich an, diesbzgl. eine Information ans Schwarze Brett oder die Eingangstür zu hängen.
Inzidenzabhängige Regelungen für Kitas/Kindergärten
Die Umsetzung der Kinderbetreuung in Kitas / Kindergärten ist Ländersache. Dies sind die aktuellen Corona-Regelungen in Ihrem Bundesland. Di groben Regelungen je nach Inzidenzwert sehen wie folgt aus:
Inzidenzwert 0-100
Kitas / Kindergärten können im Regelbetrieb öffnen.
Inzidenzwert ab 100
In Kitas / Kindergärten kann ein eingeschränkter Betrieb stattfinden. Alle Kinder müssen in festen Gruppen betreut werden. Darüber hinaus müssen die Kinder symptomfrei und keine Kontaktpersonen sein.
Welche Personen sind besonders gefährdet?
Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes oder Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind für einen schwereren Verlauf von COVID-19 besonders gefährdet. Darüber hinaus sind ältere Personen ab 80 eine weitere Risikogruppe. Daneben scheint es einen Unterschied zwischen Frau und Mann zu gehen: Männer scheinen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe zu haben. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle deutet darauf hin. Generell lässt sich jedoch festhalten, dass die Zahl der Todesopfer noch relativ gering ist. Grund zur Sorge oder gar Panik besteht daher nicht. Vor allem der Virologe Prof. Christian Drosten weist immer wieder darauf hin, dass man zwar achtsam sein, aber keine übertriebene Angst vor dem Virus haben müsse.
Corona bei Kindern: Empfiehlt die STIKO eine Impfung?
Besonders Kinder scheinen relativ wenig Probleme mit dem Virus zu haben. Kinder zeigten bisher einen asymptomatischen oder milden Krankheitsverlauf. Vermutlich haben Kinder eine geringere Viruslast als Erwachsene.
Aktuell besteht von der Ständigen Impfkommission (STIKO) noch keine konkrete Impfempfehlung für Kinder.
Wie können Erzieher die Kinder und sich selbst schützen?
Auch in der Kita gelten die bereits angesprochenen Hygienemaßnahmen. In erster Linie sollten Erzieher darauf achten, dass sie sich regelmäßig und gründlich die Hände waschen. Dazu sollten sie ausreichend Seife nutzen und die Hände mindestens 20 Sekunden gründlich einschäumen und danach sorgfältig von Seifenresten befreien. Gründliches Trocknen ist außerdem wichtig, wenn eine Infektion vermieden werden soll. Dazu eignen sich in erster Linie Einmalhandtücher aus Papier, die nach dem Gebrauch entsorgt werden können. Handtücher aus Baumwolle, die noch dazu mehrmals von verschiedenen Personen benutzt werden, bieten dagegen einen erstklassigen Nährboden für das Virus. Das sollte man daher vermeiden, wenn man sich effektiv vor dem Coronavirus schützen möchte.
Desinfektionsmittel für die Hände ist im Normalfall nicht nötig. Gründliches Händewaschen mit Seife genügt in der Regel. Wenn Sie allerdings keine Möglichkeit haben, sich mit Seife die Hände zu waschen, können Sie im Notfall auf Desinfektionsmittel zurückgreifen. Achten Sie aber darauf, dass das Mittel viruzid ist. Denn nur mit diesen Eigenschaft wirkt es auch gegen SARS-CoV-2, den Auslöser von COVID-19.
Wenn möglich sollten Erzieherinnen und Erzieher sich nicht mit ungewaschenen Händen ins Gesicht oder die Augen fassen. Ebenso sollten sie darauf achten, nicht direkt angeniest oder angehustet zu werden – was natürlich gerade in der Kita etwas schwierig umzusetzen sein wird.
Wie sollten sich Erzieher bei einem Verdacht verhalten?
Wenn Erzieherinnen und Erzieher erfahren, dass sich ein Kind in einem Risikogebiet, also beispielsweise Norditalien (Lombardei), Südkorea, China und dem Iran, aufgehalten hat, sollten sie unverzüglich die Eltern ansprechen und diese bitten, das Kind aus der Kita abzuholen. Ist schon vor dem Besuch der Einrichtung klar, dass das Kind eine Reise in eine betroffene Region unternommen hat, darf es die Kita erst gar nicht betreten.
Die übliche Quarantäne-Zeit von 14 Tagen sollte in diesem Fall abgewartet werden, wenn das Kind in einem Risikogebiet war oder mit einer infizierten Person Kontakt hatte. Das gilt übrigens auch für Kinder, die keine Symptome zeigen. Denn vor allem Kinder können nun sehr milde (oder gar keine) Symptome zeigen, trotzdem aber mit dem Virus infiziert sein und andere Personen damit anstecken.
Sollte das Kind in der Kita erste Symptome einer Infektion mit SARS-CoV-2 müssen Erzieherinnen und Erzieher nicht nur die Eltern, sondern ebenso einen Kinderarzt informieren. Ist das nicht möglich, können sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst in Kenntnis setzen.
Wie muss sich die Kitaleitung im Verdachtsfall verhalten?
Sollte es in der Kita einen Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus geben, heißt es so schnell wie möglich zu reagieren. Der erste Schritt ist in diesem Fall, das zuständige Gesundheitsamt zu kontaktieren und den Verdachtsfall zu melden. Das weitere Vorgehen wird dann zusammen mit der Behörde abgestimmt, die übrigens auch dafür zuständig ist, das Landesgesundheitsamt zu informieren.
FAQ: Coronavirus in Kindergärten
Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Sie nutzen des Außengelände „schichtweise“. Legen Sie morgens fest, wer wann mit seiner Gruppe nach draußen geht. Diese Lösung bietet sich insbesondere für Einrichtungen mit kleinen Außenbereichen ab.
2. Sie weisen jeder Gruppe einen bestimmten Bereich auf dem Außengelände zu und grenzen diesen optisch, z. B. mit Flatterband ab. Dann können alle Gruppen gleichzeitig draußen spielen, ohne dass die Kinder sich mischen. Die Bereiche können gewechselt werden, damit alle Kinder mal auf die Schaukel, das Klettergerüst oder in den Sandkasten können.
Zur Eingewöhnung gehören aber natürlich auch die Eltern, die ihr Kind in die Kita begleiten. Das ist auch nicht zu beanstanden, solange diese sich an einige Corona-Regeln halten:
1. Wenn das Kind oder die Begleitperson Anzeichen für einen grippalen Infekt zeigen, müssen sie zuhause bleiben, bis abgeklärt ist, ob es sich um eine Infektion mit Covid-19 handelt.
2. Die Eltern müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
3. Die Eltern desinfizieren sich nach Betreten der Kita die Hände, waschen diese regelmäßig und achten auf die Nies- und Hustenetikette.
4. Die Eltern, die ihr Kind in der Eingewöhnung begleiten, halten zu allen Personen in der Kita – außer natürlich zum eigenen Kind – einen Abstand von mindestens 1,5 m.
Die Öffnungen der Kitas sind während der Corona-Pandemie nur möglich, wenn die Inzidenz nicht zu hoch ist und die Hygienevorgaben eingehalten werden. Das ist in Schulen vielleicht zu gewährleisten, wenn dies auch schwierig ist. Kita-Kinder zum Abstandhalten zu erziehen, ist aber nicht möglich. Versuchen Sie es gar nicht erst. Das wird auch nicht von Ihnen erwartet. Insofern kann Ihnen auch niemand Vorwürfe machen, wenn die Kinder Mindestabstände nicht einhalten.
Von Ihnen wird allerdings erwartet, dass Sie organisatorische Maßnahmen ergreifen und diese auch durchsetzen, um die Infektionsgefahr möglichst gering zu halten.