Konsumfalle Kinderzimmer: Wie viel Spielzeug braucht ein Kind? Diese Tipps können Sie Eltern geben

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Jedes Kinderzimmer ist anders. Aber eines haben fast alle gemeinsam. Es stapeln sich Spiele, Puzzles, Bücher, Puppen, Legosteine, Autos, Lastwagen, Eisenbahnen, Flugzeuge, Boote, Dinosaurier, Stofftiere, Playmobil, Koch-, Küchen- und Kaufladenzubehör und noch viel mehr in den unzähligen Regalen und Kisten. Aber braucht ein Kind das wirklich?

In diesem Beitrag finden Sie 5 Tipps, wie Sie die Eltern über dieses wichtige Thema informieren.

1. Tipp: Darum sorgt weniger Spielzeug für mehr Förderung

Wenn ein Kind zu viel Spielzeug, auch pädagogisch wertvolles oder Lernspielzeug, hat, fördert dieses nicht das Kind. Im Gegenteil, ein Überangebot bremst sogar das kreative Spiel, die Ausdauer und Konzentration. Denn aufgrund des Reizüberflusses muss ein Kind nicht kreativ werden und sich intensiv mit einer Spielsache auseinandersetzen. Es greift schnell zur nächsten Sache, nutzt sie und legt sie beiseite, denn der nächste Gegenstand wartet ja schon.

Kinder, die ständig neue Spielsachen bekommen und besitzen, sind oftmals übersättigt. Sie können sich nur kurz an etwas Neuem erfreuen. Das Kind ist nur vorübergehend befriedigt und kurz drauf entsteht schon wieder Langeweile und Unzufriedenheit. Schnell hält dann das nächste Spielzeug Einzug ins Kinderzimmer. Ein Teufelskreis entsteht.

2. Tipp: Eltern sollten auf die Qualität achten

Eltern sollten unbedingt darauf achten, dass das Spielzeug hochwertig verarbeitet ist, das heißt., dass es eine lange Lebensdauer hat. Ebenso ist es wichtig, dass es keine lauten Geräusche von sich gibt.

Hierzu können die Eltern den Gegenstand direkt ans Ohr halten. Ist der Ton angenehm, wird er den kindlichen Ohren nicht schaden.

3. Tipp: Diese Überlegungen sollten Eltern anstellen

Ferner soll das Kinderspielzeug unbedingt altersentsprechend, kindgerecht und vielseitig einsetzbar sein. Es soll dem Kind langfristig Freude bereiten und einen Mehrwert haben.

Um das richtige Spielzeug für jedes Kind zu finden, können sich die Eltern fragen:

  • Welche besonderen Interessen und Fähigkeiten hat mein Kind? Ein Kind interessiert sich beispielsweise sehr für Rollenspiele. Dann ist ein Kochset, Verkleidungsmaterial oder eine Puppe ein sinn- und wertvolles Geschenk.
  • Was braucht es gerade für seine Entwicklung? Ein Kind bewegt sich sehr gerne und sucht Anreize für das Gleichgewichtssystem. Dann ist ein Roller besser als ein Lerncomputer.
  • Was können wir unterbringen? Eine Eisenbahn, die viel Platz zum Aufbauen benötigt, ist in einem kleinen Kinderzimmer oder einer kleinen Wohnung ungünstig. Schnell entstehen Ärger und Frust.
  • Welches Spielmaterial ist schon vorhanden und kann sinnvoll ergänzt werden? Das Kind baut gerne mit Legosteinen. Ein weiteres Set mit Steinen, Türen, Autos oder Ähnlichem ergänzt und belebt das vorhandene Spielzeug.

4. Tipp: Nicht jeder Wunsch muss erfüllt werden

Damit sich erst gar nicht zu viel Spielzeug anhäuft, ist es wichtig, vorbeugend zu handeln.

  1. Eltern und andere Verwandte müssen dem Kind nicht jeden Wunsch erfüllen. Diese sollten dem Kind erklären, warum sie eine Spielsache nicht kaufen.
  2. Ebenso ist es wichtig, dass die Eltern nachfragen, warum das Kind einen Gegenstand wirklich haben möchte: Weil die Freunde den haben, weil es dadurch Aufmerksamkeit möchte, weil es diesen in der Werbung gesehen hat … Hieraus können die Eltern erfahren, welches Bedürfnis das Kind wirklich hat.
  3. An Festtagen wie Weihnachten oder dem Geburtstag sollten die Eltern und Verwandte das Kind und nicht die Geschenke in den Mittelpunkt stellen. Die Eltern können einer unerwünschten Flut an Geschenken vorbeugen. Hierzu setzen sie auch andere benötigte Dinge wie einen Fahrradhelm, Bücher, neue Buntstifte, eine neue Kita-Tasche, einen Turnbeutel etc. mit auf die Wunschliste.
  4. Oftmals ist es auch sinnvoller, ein hochwertiges Sammelgeschenk zu machen, als viele kleine Dinge mit einer geringen Qualität.
  5. Weiterhin sollten die Kinder die Chance haben, die Geschenke in Ruhe auszupacken und erst eine Weile damit zu spielen, bevor das nächste Geschenk geöffnet wird.

Eltern oder Verwandte drücken dem Kind auch ihre Wertschätzung aus, indem sie gemeinsam mit dem neuen Spielzeug spielen. Diese geschenkte Aufmerksamkeit ist viel wichtiger als viele materielle Geschenke.

5. Tipp: Regelmäßig das Kinderzimmer aussortieren

Trotz aller guten Vorsätze kommt es dennoch vor, dass das Kinderzimmer aus allen Nähten platzt. Damit es zu keinem Überangebot kommt, sollten die Eltern regelmäßig mit den Kindern die Spielsachen auswechseln. Hierzu sollten Eltern sich einem Tag Zeit nehmen und zusammen mit dem Kind überlegen, was nicht mehr interessant ist. Dieses Spielzeug zieht dann für eine Weile in den Keller oder auf den Dachboden.

Nach einiger Zeit können diese Sachen gegen andere uninteressante getauscht werden. Das Kind wird mit großem Eifer die neuen alten Spielzeuge entdecken und ausgiebig bespielen. Wenn das Kind komplett aus dem Alter für diesen Gegenstand herausgewachsen ist, kann er sogar verkauft werden.