Konflikte mit anspruchsvollen Eltern – In 6 Schritten zur Lösung
3 min | Zuletzt aktualisiert am 26.08.2024
Inhaltsverzeichnis
Bei Ihrer täglichen Arbeit im Kindergarten begegnen Sie auch Konflikten mit Eltern. Sicherlich kennen Sie Fragen wie: „Warum bieten Sie in Ihrer Einrichtung kein Englisch an?“, oder: „Machen Sie auch einen Yoga-Kurs für die Jüngsten?“ In solchen Fällen sollten Sie schnell auf die Anliegen der Eltern reagieren, bevor sich die Konflikte ausbreiten. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie eine konstruktive Konfliktberatung anwenden können. Und vergessen Sie nicht: Die meisten Eltern sind mit Ihrer pädagogischen Arbeit sehr zufrieden.
Schritt 1: Gründe für die Anspruchshaltung der Eltern verstehen
Viele der kritischen Eltern handeln aus Sorge um ihr Kind. Sie haben Bedenken, dass ihr Kind in Ihrer Kita nicht ausreichend gefördert wird, und sehen sich in Konkurrenz mit anderen Eltern bzw. den Fähigkeiten anderer Kinder. Auch diese Eltern handeln nur aus Sorge um Ihr Kind. Jedoch sollten diese Sorgen ernst genommen und verstanden werden.
Schritt 2: Überblick über die Konflikte verschaffen
Überlegen Sie im Team, wie lange die Anspruchsproblematik schon existiert und ob es eine Zeit gab, in der Sie sie nicht wahrgenommen haben. Fragen Sie sich, ob es Zeiten gab, in denen der Konflikt bereits gelöst zu sein schien. Überlegen Sie auch, warum das so war und ob inzwischen wieder neue Anliegen hinzugekommen sind.
Schritt 3: Erfassen Sie um welche Eltern es sich handelt
Bringen Sie in Erfahrung, welche Eltern ganz konkret die Anspruchsproblematik verfolgen: Ist es nur eine Mutter? Oder ein Elternpaar? Oder eine ganze Gruppe von Eltern? Wenn Sie das herausgefunden haben, überlegen Sie, welche Interessen die betroffenen Eltern mit ihrer Haltung verfolgen. So können Sie gezielter auf diese Problematik eingehen.
Schritt 4: Ermitteln Sie das Konflikt-Thema der Eltern
In dieser Phase geht es darum, das genaue Problem der Eltern klar zu definieren. Laden Sie die Eltern zu einem ersten Gespräch ein und erklären Sie, dass es zunächst um das Verstehen ihrer Anliegen und noch nicht um die Lösung des Konfliktes geht. Hören Sie aktiv zu und stellen Sie offene Fragen, um die genauen Gründe für ihre Anspruchshaltung zu erfahren. Notieren Sie die wichtigsten Punkte und schaffen Sie eine respektvolle Atmosphäre, in der die Eltern offen sprechen können. Zeigen Sie, dass Sie ihre Sorgen ernst nehmen und gemeinsam an einer Lösung arbeiten möchten.
Schritt 5: Vorbereitung und Durchführung des Konfliktgesprächs
Das Konfliktgespräch mit den Eltern sollten Sie sorgfältig planen. Es ist sinnvoll, wenn Sie sich Notizen zur Vorbereitung auf das Gespräch machen. Ausgehend von dem vorangegangenen Gespräch, schreiben Sie Ihre Hauptargumente auf, um auf keinen Fall den roten Faden zu verlieren. Argumentieren Sie ausgehend von Ihrer pädagogischen Konzeption. Lassen Sie die Eltern zuerst ihre Sichtweise schildern und argumentieren Sie dann basierend auf Ihrer pädagogischen Konzeption. Erklären Sie das Konzept Ihrer Einrichtung, und machen Sie somit deutlich, wie Sie mit den Kindern arbeiten und welche Konsequenzen sich daraus für deren Entwicklung ergeben. Vermeiden Sie es, die Eltern im Gespräch zu überrumpeln, überfordern zu beschuldigen oder gar zu verurteilen.
Aus diesem Grund beginnen Sie Ihre Sicht der Problematik darzustellen. Erklären Sie das pädagogische Konzept Ihrer Einrichtung, und machen Sie somit deutlich, wie Sie mit den Kindern arbeiten und welche Konsequenzen sich daraus für deren Entwicklung ergeben. Auf gar keinen Fall dürfen Sie die Eltern beschuldigen oder verurteilen.
Schritt 6 bei Konflikten: Schaffen Sie gemeinsam mit den Eltern Lösungen
Der schwerste Teil liegt hinter Ihnen. Suchen Sie nun gemeinsam mit den Eltern nach Lösungen, die beide Seiten zufriedenstellen. Bieten Sie den Eltern ein Entwicklungsgespräch an, um die Fortschritte ihres Kindes aufzuzeigen und gemeinsam Fördermöglichkeiten zu erarbeiten. Dies stärkt das Vertrauen der Eltern in Ihre Arbeit und zeigt, dass Sie ihre Sorgen und die Situation ernst nehmen. Ganz bestimmt gelingt es Ihnen somit auch, sehr kritische Eltern zu überzeugen.